Alfred Riedl (Fußballspieler)

Alfred Riedl (2010)

Alfred Riedl (* 2. November 1949 in Wien; † 8. September 2020 in Pottendorf) war ein österreichischer Fußballspieler und -trainer.

Karriere

Seine Stationen als Spieler waren u. a. FK Austria Wien, Royal Antwerpen, Standard Lüttich, FC Metz und der Grazer AK. Seine größten Erfolge als Spieler waren die österreichischen Meisterschaften von 1969 und 1970 mit Austria Wien und die Siege von 1971 und 1981 mit Austria und dem Grazer AK im ÖFB-Cup. In beiden Cupfinals war er der Matchwinner. 1971 gegen Rapid glich er zwei Minuten vor Spielende aus und erzielte in der Verlängerung den Siegtreffer zum 2:1. 1981 wurde das Finale mit Hin- und Rückspiel ausgetragen. Nachdem der GAK beim SV Austria Salzburg mit 0:1 verloren hatte, stand es im Rückspiel nach 90 Minuten 1:0 für die Grazer. In der Verlängerung erzielte Riedl den 2:0-Endstand.

1972 wurde er mit 16 Toren in 28 Spielen österreichischer Torschützenkönig. Belgischer Torschützenkönig wurde er 1973 zusammen mit Rob Rensenbrink mit 16 jeweils Toren, und 1975 mit 28 Toren. 1975 bekam er zudem den „Bronzenen Schuh“ für den drittbesten Torschützen Europas. In Belgien wurde er 1975 mit Royal Antwerpen Vizemeister und Pokalfinalist und 1980 mit Standard Lüttich Vizemeister.

Alfred Riedl brachte es auf vier Einsätze in der Nationalmannschaft: 1973 bestritt er ein Qualifikationsspiel für die Europameisterschaft gegen Ungarn und 1978 drei Freundschaftsspiele. Zu den Konkurrenten um die Sturmpositionen im Nationalteam gehörten unter anderem Hans Krankl und Walter Schachner.

1991 wurde Riedl Nachfolger von Josef Hickersberger, dessen Assistent er vorher war, der ein Europameisterschaftsqualifikationsspiel auf den Färöer mit 0:1 verloren hatte, als österreichischer Teamchef. In fünf Spielen um die Qualifikation gab es da aber nur einen Sieg, wenngleich gegen die Färöer, und zwei Unentschieden. Danach trainierte er u. a. 1994–1995 Zamalek Kairo, 1997–1998 die Nationalmannschaften von Liechtenstein, die unter seiner Leitung auf ein Tor in sechs Spielen kam, und 2004–2005 Palästina.

Ab dem Jahr 2005 trainierte Alfred Riedl die vietnamesische Fußballnationalmannschaft, die er schon von 2003 bis 2004 betreut hatte. Im Dezember 2007 trat er nach Kritik von Verbandsoffiziellen an seiner Person von diesem Posten zurück.

Seit 2008 war Riedl als Cheftrainer des vietnamesischen Erstligisten Xi măng Hải Phòng tätig, wurde aber im März 2009 nach nur drei Spielen in der aktuellen Saison entlassen. Im August 2009 wurde Riedl als Trainer der laotischen U-23-Auswahl verpflichtet. Von Mai 2010 bis Juli 2011 war er Trainer der indonesischen Fußballnationalmannschaft, ab Dezember 2013 trainierte er wieder die indonesische Fußballnationalmannschaft. Riedl erhielt einen Vertrag bis 2016.[1] Nachdem sein Vertrag ausgelaufen war, kehrte er nach Pottendorf, wo er gelebt hatte, wenn er nicht gerade eine ausländische Trainerstation innehatte, zurück und setzte sich hier zur Ruhe.[2][3]

Riedl starb im September 2020 an einem Krebsleiden im Alter von 70 Jahren. Er hinterließ seine Frau Jola und zwei erwachsene Kinder.[4][5]

Stationen

Als Spieler

Als Trainer

Erfolge

Auszeichnungen

ÖFB-Länderspiele unter Teamchef Alfred Riedl

Spiele Siege Remis Niederlagen Tore TD
8 1 3 4 6:16 −10
Nr. Datum Ergebnis Gegner Austragungsort Anlass
523 31.10.1990 1:4 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien A Belgrad (YUG) EM 1992 – Qualifikation
524 14.11.1990 0:0 Nordirland Nordirland H Wien EM 1992 – Qualifikation
525 17.04.1991 0:0 Norwegen Norwegen H Wien
526 01.05.1991 0:6 Schweden Schweden A Stockholm (SWE)
527 22.05.1991 3:0 Faroer Färöer H Salzburg EM 1992 – Qualifikation
528 05.06.1991 1:2 Danemark Dänemark A Odense (DEN) EM 1992 – Qualifikation
529 04.09.1991 1:1 Portugal Portugal A Porto (POR)
530 09.10.1991 0:3 Danemark Dänemark H Wien EM 1992 – Qualifikation
Legende

H = Heimspiel, A = Auswärtsspiel, Sieg Österreichs, Unentschieden, Niederlage

Weblinks

  • Offizielle Website
  • Alfred Riedl in der Datenbank von weltfussball.de
  • Alfred Riedl in der Datenbank von EU-Football.info (englisch) (Nationalspieler)
  • Alfred Riedl in der Datenbank von EU-Football.info (englisch) (Nationaltrainer)

Einzelnachweise

  1. Alfred Riedl in der Datenbank von transfermarkt.de. Abgerufen am 8. September 2020.
  2. "In Pottendorf ist es am schönsten", abgerufen am 28. Mai 2021
  3. Trauer um Alfred Riedl: Abschied von einem Weltenbummler, abgerufen am 28. Mai 2021
  4. Trauer um Ex-ÖFB-Teamchef Alfred Riedl. In: Kurier.at. 8. September 2020, abgerufen am 8. September 2020. 
  5. Alfred Riedl Meninggal Dunia. In: CNNIndonesia.com. 8. September 2020, abgerufen am 8. September 2020 (indonesisch). 
Torschützenkönige der österreichischen Fußballmeisterschaft

1912 Schwarz | 1913 Kuthan | 1914 Neumann | 1915 Deutsch | 1916 Kuthan | 1917 Bauer / Neubauer | 1918 Bauer | 1919 Uridil | 1920 Uridil / Winkler | 1921 Uridil | 1922 Kuthan | 1923 Swatosch | 1924 Wieser | 1925 Wieser | 1926 Wieser | 1927 Schall | 1928 Schall | 1929 Schall | 1930 Weselik | 1931 Schall | 1932 Schall | 1933 Binder | 1934 Bican | 1935 Kaburek | 1936 Hahnemann | 1937 Binder | 1938 Binder | 1939 Binder | 1940 Binder | 1941 Binder | 1942 Jelinek / Reitermaier | 1943 Kerbach | 1944 Decker | 1945 Fischer | 1946 Stojaspal | 1947 Stojaspal | 1948 Stojaspal | 1949 Habitzl | 1950 Decker | 1951 Dienst | 1952 Stojaspal | 1953 Dienst / Stojaspal | 1954 Dienst | 1955 Brousek | 1956 Buzek | 1957 Dienst | 1958 Horak | 1959 Hof | 1960 Cejka | 1961 Nemec | 1962 Nemec | 1963 Hof | 1964 Nemec | 1965 Gayer | 1966 Buzek | 1967 Starek | 1968 Bjerregaard | 1969 Köglberger | 1970 Kaltenbrunner | 1971 Kreuz | 1972 Riedl | 1973 Breuer | 1974 Krankl | 1975 Köglberger | 1976 Pirkner | 1977 Krankl | 1978 Krankl | 1979 Schachner | 1980 Schachner | 1981 Jurtin | 1982 Bakota | 1983 Krankl | 1984 Nyilasi | 1985 Polster | 1986 Polster | 1987 Polster | 1988 Stojadinović | 1989 Pacult | 1990 Rodax | 1991 Daněk | 1992 Westerthaler | 1993 Daněk | 1994 Jurčević / Pfeifenberger | 1995 Sané | 1996 Vastić | 1997 Wagner | 1998 Frigård | 1999 Glieder | 2000 Vastić | 2001 Gilewicz | 2002 Brunmayr | 2003 Lawarée | 2004 Kollmann | 2005 Mayrleb | 2006 Kuljić / Linz | 2007 Zickler | 2008 Zickler | 2009 Janko | 2010 Hofmann | 2011 Linz | 2012 Jantscher / Maierhofer | 2013 Hosiner | 2014 Soriano | 2015 Soriano | 2016 Soriano | 2017 Kayode | 2018 Dabbur | 2019 Dabbur | 2020 Weissman | 2021 Daka | 2022 Adeyemi | 2023 Burgstaller

Personendaten
NAME Riedl, Alfred
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Fußballspieler und -trainer
GEBURTSDATUM 2. November 1949
GEBURTSORT Wien, Österreich
STERBEDATUM 8. September 2020
STERBEORT Pottendorf (Niederösterreich)