August Schmekel

August Schmekel (* 29. Oktober 1857 in Jastrow; † 20. Juni 1934 in Greifswald) war ein deutscher Altphilologe und Philosophiehistoriker.

Leben

Schmekel promovierte 1885 an der Universität Greifswald mit einer Arbeit über Ovid. Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff schrieb kurz darauf an Theodor Mommsen: „Vermutlich wird sich in einigen Tagen ein verwachsener schüchterner fast blinder hungriger Mensch Dir vorstellen, der sich auf mich beruft. Er ist in Greifswald mein Schüler gewesen. A. S. hat dort nach meinem Fortgang sehr gut promoviert ... Aber er ist nicht im Schuldienst anzustellen, wegen der Augen und der Persönlichkeit. ... Unbegreiflicher Weise raten ihm Leute zur Habilitation für alte Philosophie.“[1] 1893 habilitierte sich Schmekel schließlich in Berlin. Auf Empfehlung von Wilamowitz forcierte Friedrich Althoff 1898 die Versetzung Schmekels an die Universität Greifswald, wo Schmekel als Extraordinarius den emeritierten Franz Susemihl ersetzen sollte. Nach dem Protest der Greifswalder philosophischen Fakultät wurde Schmekel 1899 als persönlicher Extraordinarius für Philosophie und Philologie an die Universität Greifswald versetzt; zu Susemihls Nachfolger wurde als Extraordinarius Alfred Körte berufen. Schmekel verbrachte seine gesamte weitere Laufbahn in Greifswald, wo er 1906 zum beamteten außerordentlichen Professor ernannt wurde und 1921 zum persönlichen Ordinarius. 1927 wurde er emeritiert.

Sein 1892 in erster Auflage erschienenes Buch Die Philosophie der mittleren Stoa in ihrem geschichtlichen Zusammenhange ist bis heute das „Standardwerk“[2] zur Philosophie der mittleren Stoa. 1914 veröffentlichte er eine Monographie über Isidor von Sevilla, postum erschien der Band Forschungen zur Philosophie des Hellenismus (1938).

Schriften

  • De Ovidiana Pythagoreae doctrinae adumbratione. Greifswald 1885.
  • Die Philosophie der mittleren Stoa in ihrem geschichtlichen Zusammenhange. Berlin 1892.
  • Isidorus von Sevilla. Sein System und seine Quellen. Berlin 1914.

Literatur

  • Johannes Schmekel: August Schmekel. In: Biographisches Jahrbuch für Altertumskunde 284 (1943), S. 61–64

Einzelnachweise

  1. „Aus dem Freund ein Sohn“. Briefwechsel 1872–1903. 2 Bde. Hildesheim 2003. S. 369.
  2. Barbara Neymeyr/Jochen Schmidt/Bernhard Zimmermann (Hrsg.), Stoizismus in der europäischen Philosophie, Literatur, Kunst und Politik. Eine Kulturgeschichte von der Antike bis zur Moderne. Bd. 1. Berlin 2008. S. 17.
Wikisource: August Schmekel – Quellen und Volltexte
Inhaber der Lehrstühle für Klassische Philologie an der Universität Greifswald

Erster Lehrstuhl: Christian Wilhelm Ahlwardt (1817–1830) | Georg Ludwig Walch (1830–1838) | Rudolf Heinrich Klausen (1838–1840) | Otto Jahn (1842–1847) | Ludwig von Urlichs (1847–1855) | Martin Hertz (1855–1862) | Hermann Usener (1863–1866) | Franz Bücheler (1866–1870) | Wilhelm Studemund (1870–1872) | Adolph Kießling (1872–1889) | Friedrich Marx (1889–1893) | Eduard Norden (1893–1899) | Wilhelm Kroll (1899–1906) | Carl Hosius (1906–1913) | Ernst Lommatzsch (1913–1922) | Günther Jachmann (1922) | Kurt Latte (1923–1926) | Franz Dornseiff (1926–1948) | Jürgen Kroymann (1954–1955) | Dietrich Ebener (1957–1967) | Martin Hose (1994–1997) | Michael Weißenberger (1999–2013)

Zweiter Lehrstuhl: Georg Friedrich Schömann (1827–1879) | Rudolf Schöll (1873–1874) | Eduard Hiller (1874–1876) | Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff (1876–1883) | Georg Kaibel (1883–1886) | Ernst Maass (1886–1895) | Alfred Gercke (1896–1909) | Hermann Schöne (1909–1916) | Johannes Mewaldt (1916–1923) | Konrat Ziegler (1923–1933) | Franz Egermann (1934–1942) | Gregor Vogt-Spira (1994–2006)

Dritter Lehrstuhl (Extraordinariat, 1863–1898 Ordinariat): Franz Susemihl (1856–1898) | Alfred Körte (1899–1903) | Ludwig Radermacher (1903–1906) | Ernst Bickel (1906–1909) | Johannes Mewaldt (1909–1914) | Georg Thiele (1914–1917) | Kurt Witte (1917–1920) | August Schmekel (1921–1927)

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Personendaten
NAME Schmekel, August
KURZBESCHREIBUNG deutscher Altphilologe, Philosophiehistoriker und Hochschullehrer
GEBURTSDATUM 29. Oktober 1857
GEBURTSORT Jastrow
STERBEDATUM 20. Juni 1934
STERBEORT Greifswald