Benoît Joachim

Benoît Joachim bei den vier Tagen von Dünkirchen 2008

Benoît Joachim (* 14. Januar 1976 in Foetz) ist ein ehemaliger luxemburgischer Radrennfahrer.

Sportliche Karriere

Seinen ersten Sieg holte er mit 13 Jahren bei einem Rennen seines Heimatvereins CC Mondercange. Zwischen 1991 und 1994 gewann er in den verschiedenen Altersklassen insgesamt 38 Rennen, darunter drei nationale Meisterschaften bei den Junioren.[1] Seine erste Berufung in die Nationalmannschaft Luxemburgs erfolgte im Juli 1998. Er startete bei der Slowakei-Rundfahrt und beendete diese Tour auf Platz 11 der Gesamtwertung. Im September fuhr er die Tour de l’Àvenir und wurde dort 25. des Klassements, wobei er eine Etappe gewinnen konnte.

Benoît Joachim begann seine Profikarriere 1999 beim Team US Postal Service Pro Cycling Team, dass danach unter dem Namen Discovery Channel Pro Cycling Team fuhr. Er war eines der wichtigsten „Arbeitspferde“ des Teams und fuhr bei der Spanien-Rundfahrt 2004 ins Rampenlicht. Als erster Luxemburger konnte er sich dort das Führungstrikot überstreifen und trug es zwei Tage.

Höhepunkt der Saison 2004 war Joachims Sieg bei der Zeitfahrmeisterschaft in Luxemburg, sein dritter Sieg in fünf Jahren. Insgesamt wurde er im Laufe seiner sportlichen Laufbahn dreimal nationaler Meister im Straßenrennen und zweimal im Einzelzeitfahren. Außer seinen nationalen Titeln konnte er als Berufsfahrer einen Sieg bei der britischen Prudencial Tour erringen, was u. a. daran lag, dass er bei Etappenrennen regelmäßig seine jeweiligen Kapitäne unterstützen musste. 2004 konnte er allerdings im Verlauf der Spanien-Rundfahrt als erster Luxemburger das Führungstrikot für drei Tage tragen. Die Tour de France fuhr Joachim 2000 (92.) und 2002 (89.).[1] 2004 startete er bei den Olympischen Spielen in Athen und wurde dort 26. im Zeitfahren. Im Juli 2009 bestritt er sein letztes Rennen als Berufsfahrer anlässlich der Gala Tour de France in Luxemburg, danach beendete er seine Laufbahn.[1]

Doping

2001 wurde bei Joachim ein erhöhter Nandrolonwert festgestellt[2]. Er wurde von seinem Team suspendiert. Auch die B-Probe bestätigte das Doping, doch wegen Schlampereien bei der Auswertung von der B-Probe konnte das Ergebnis nicht anerkannt werden. Joachim durfte wieder mit seinem Team fahren.[3]

2012 gab Joachim, der von 1999 bis 2005 in denselben Teams wie Lance Armstrong fuhr, in einem Interview an, dass es kein systematisches Doping bei den Teams United States Postal Service und Discovery Channel gegeben habe. Er selbst habe nicht mit Michele Ferrari zusammengearbeitet, was er bereue.[4]

Familie

Der Halbbruder von Benoît Joachim, Aurélien, spielt in der luxemburgischen Fußballnationalmannschaft.

Politische Karriere

Bei den Luxemburgischen Parlamentswahlen 2009 trat Benoît Joachim als DP-Kandidat im Bezirk Süden an.

Erfolge

1999

  • eine Etappe Prutour

2000

  • Luxemburgischer Meister – Straßenrennen

2003

  • Luxemburgischer Meister – Straßenrennen

2004

  • Luxemburgischer Meister – Einzelzeitfahren

2006

  • Luxemburgischer Meister – Einzelzeitfahren

2007

  • Luxemburgischer Meister – Straßenrennen

Teams

Weblinks

Commons: Benoît Joachim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Benoît Joachim in der Datenbank von Radsportseiten.net
  • Benoît Joachim in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)

Einzelnachweise

  1. a b c Henri Bressler, Fernand Thill: Die Geschichte des Luxemburger Radsports. Band 2. Editions Schortgens, Esch-sur-Alzette 2011, ISBN 978-2-87953-115-1, S. 67–68. 
  2. Doping im Team von Lance Armstrong. Spiegel online, 14. Oktober 2000.
  3. Petersen neuer Spitzenreiter - Ermittlungen gegen Joachim. radsport-news.com, 16. Juni 2001, abgerufen am 4. Juni 2014. 
  4. Joachim supports Armstrong, says no organized doping at US teams. Cycling News, 10. November 2012, abgerufen am 4. Juni 2014 (englisch). 

1922 Franz Heck | 1923–1934 Nicolas Frantz | 1935, 1939 Arsène Mersch | 1936 Émile Bewing | 1937 Pierre Clemens | 1938, 1948 Mathias Clemens | 1945 Joseph Bintener | 1946, 1951 Jean Kirchen | 1947, 1950 Jean Goldschmit | 1949 Willy Kemp | 1952 Johny Goedert | 1953, 1954, 1955 Marcel Ernzer | 1956, 1957, 1959, 1960, 1961, 1962 Charly Gaul | 1958 Jean-Pierre Schmitz | 1963, 1964 Roger Thull | 1965, 1973 Johny Schleck | 1966–1971 Edy Schütz | 1972, 1974–1976 Roger Gilson | 1977–1980 Lucien Didier | 1981–1983 Eugène Urbany | 1984, 1985 Claude Michely | 1986, 1987, 1988 Enzo Mezzapesa | 1989 Pascal Triebel | 1990 Pascal Kohlvelter | 1997 Daniel Bintz | 1998 Tom Flammang | 1999, 2004, 2006 Kim Kirchen | 2000, 2003, 2007 Benoît Joachim | 2001, 2002 Christian Poos | 2005, 2008, 2010, 2011, 2014 Fränk Schleck | 2009 Andy Schleck | 2012 Laurent Didier | 2013, 2015–2019 Bob Jungels | 2020, 2021 Kevin Geniets | 2022 Colin Heiderscheid | 2023 Alex Kirsch

1951 Jean Kirchen | 1999, 2002, 2003, 2007, 2011 Christian Poos | 2000 Steve Fogen | 2001 Marc Vanacker | 2004, 2006 Benoît Joachim | 2005, 2010 Andy Schleck | 2008, 2009 Kim Kirchen | 2012 Ben Gastauer | 2013, 2015, 2016, 2018, 2019, 2022 Bob Jungels | 2014 Laurent Didier | 2017 Jempy Drucker | 2021 Kevin Geniets | 2023 Alex Kirsch

Normdaten (Person): LCCN: n80130479 | VIAF: 18531113 | Wikipedia-Personensuche | Kein GND-Personendatensatz. Letzte Überprüfung: 13. September 2022.
Personendaten
NAME Joachim, Benoît
KURZBESCHREIBUNG luxemburgischer Radrennfahrer
GEBURTSDATUM 14. Januar 1976
GEBURTSORT Foetz