Burgstall Kranzberg

Dieser Artikel behandelt die ehemalige Burg in Bayern. Siehe auch: Burg Kranzberg, Baden-Württemberg.
Burgstall Kranzberg
Kupferstich von Michael Wening in Topographia Bavariae um 1700

Kupferstich von Michael Wening in Topographia Bavariae um 1700

Staat Deutschland
Ort Kranzberg
Entstehungszeit um 1200
Burgentyp Höhenburg
Erhaltungszustand Burgstall
Ständische Stellung Ministeriale
Geographische Lage 48° 24′ N, 11° 37′ O48.4042811.6154486Koordinaten: 48° 24′ 15,4″ N, 11° 36′ 55,4″ O
Höhenlage 486 m ü. NHN
Burgstall Kranzberg (Bayern)
Burgstall Kranzberg (Bayern)

Der Burgstall Kranzberg bezeichnet eine abgegangene Höhenburg bei 486 m ü. NHN auf dem Pantaleonsberg über der Amper nördlich und nordwestlich der Pfarrkirche St. Quirinus von Kranzberg im Landkreis Freising in Bayern.

Geschichte

Die Burg wurde um 1200 von dem Ministerialengeschlecht der „Chranichsberg“ erbaut. Mitte des 13. Jahrhunderts bis 1409 werden die Herren von Massenhausen als Besitzer genannt. Nachdem Sigfrid III. von Fraunberg die Herrschaft Hohenburg am Inn übernommen hatte, begann er 1317 eine Fehde gegen das Bistum Freising. Dabei ließ er die Burgen Kranzberg und Burgrain stürmen und die Burgbesatzungen töten.

Um 1500 kann man von einem territorial fest abgegrenzten herzoglichen Landgericht und Verwaltungsbezirk Kranzberg sprechen, das in die Schergenämter Allershausen, Tünzhausen, Indersdorf, Langenbach und „auf dem Gfild“ (Garching) untergegliedert war. Vor ihrer Zerstörung 1632 im Zuge des Dreißigjährigen Krieges durch schwedische Truppen war die Burg der Amtssitz dieses herzoglich-bayerischen Landgerichts,[1] das 1804 im Landgericht Freising aufging.

1660 wurde die Ruine abgebrochen und als Steinbruch für landesherrliche Bauten (so das Turnierhaus in der Nähe des Hofgartens) in München genutzt. 1666 wurde die Burgkapelle St. Pantaleon wieder errichtet und 1807 erneut abgebrochen.

Beschreibung

Lageplan von Burgstall Kranzberg auf dem Urkataster von Bayern

Von der ehemaligen Burganlage auf einem etwa 25 bis 30 Meter hohen Bergkegel mit einem Burgplateau im Durchmesser von 60 Metern ist nichts erhalten. Im südlichen Bereich befindet sich heute die Pfarrkirche St. Quirinus von Kranzberg.

Literatur

  • Werner Meyer: Burgen in Oberbayern – Ein Handbuch. Verlag Weidlich, Würzburg 1986, ISBN 3-8035-1279-4. 
  • Eintrag zu verschwundenes Schloss Kranzberg in der privaten Datenbank Alle Burgen.

Einzelnachweise

  1. Historischer Atlas von Bayern - Die Landgerichte Dachau und Kranzberg. S. 1, abgerufen am 1. Februar 2022. 
Burgen und Schlösser im Landkreis Freising

Schlösser: Schloss Aiterbach | Schloss Asch | Schloss Au | Schloss Birkeneck | Schloss Erching | Schloss Flitzing | Fürstbischöfliche Residenz Freising | Schloss Haag | Schloss Haindlfing | Schloss Hohenkammer | Schloss Hörgertshausen (abgegangen) | Schloss Inkofen | Schloss Isareck | Schloss Kammerberg | Schloss Mauern | Schloss Ottenburg | Philippsschloss | Schloss Schönbichl | Schloss Thalhausen | Schloss Wolfersdorf (abgegangen)

Turmhügelburgen (alle abgegangen): Burg Aiterbach | Turmhügel Günzenhausen | Turmhügel Hirschbach | Turmhügel Ottenburg | Turmhügel Seysdorf | Turmhügel Tegernbach

Burgställe (abgegangene, unbekannte Burgen): Burgstall Burghausen | Burgstall Geierlambach | Burgstall Grünberg | Burgstall Hagenau | Burgstall Kranzberg | Burgstall Lageltshausen | Burgstall Massenhausen | Burgstall Niernsdorf | Burgstall Ottenburg | Burgstall Tegernbach | Burgstall Thurnsberg | Burgstall Wippenhausen