Cliff Fletcher

Cliff Fletcher, 2009

Clifford „Cliff“ Fletcher (* 16. August 1935 in Montréal, Québec) ist ein kanadischer Eishockeyfunktionär. Als General Manager leitete er fast 20 Jahre lang die Geschicke des Franchise der Atlanta/Calgary Flames und gewann mit dem Team im Jahre 1989 den Stanley Cup. Später war er in gleicher Funktion bei den Phoenix Coyotes sowie bei den Toronto Maple Leafs tätig, bei denen er bis heute eine Position als Berater innehat. 2004 wurde er in die Hockey Hall of Fame gewählt.

Karriere

Beginn und Erfolge mit den Flames

Cliff Fletcher, der auf höherem Niveau nie aktiv Eishockey spielte, begann seine Karriere im Jahre 1956 bei den Canadiens de Montréal aus der National Hockey League (NHL), für die er als Scout sowie später als General Manager von deren Juniorenteam tätig war. 1966 wurde er als Scout von den neu gegründeten St. Louis Blues eingestellt, bei denen er in der Folge zum Assistenten des General Managers befördert wurde und somit unter Lynn Patrick und Scotty Bowman arbeitete.

1972 wurde Fletcher zum ersten General Manager der Atlanta Flames ernannt, die zur Saison 1972/73 der NHL beitraten. Er leitete die Geschicke des Teams in der Folge fast 20 Jahre, wobei die Flames im Jahre 1980 nach Calgary verkauft wurden und dort fortan als Calgary Flames firmierten. Aufgrund des Stils seines Managements, der von zum Teil spektakulären und risikoreichen Transfers geprägt war, erhielt er in dieser Zeit den Spitznamen „Trader Cliff“.[1] Es gelang ihm, mit den Flames eines der besten Teams der NHL zusammenzustellen, das unter ihm 16 Playoff-Teilnahmen in Folge verzeichnete und schließlich im Jahre 1989 den Stanley Cup gewann. Zu den bedeutendsten Spielern, die der Kanadier während seiner Amtszeit bei den Flames per Transfer verpflichtete, zählen unter anderem Lanny McDonald, Doug Gilmour, Sergei Makarow und Joe Mullen, die später allesamt in die Hockey Hall of Fame aufgenommen wurden. Über den Draft verstärkte er das Team unter anderem mit Joe Nieuwendyk, Al MacInnis, Gary Suter, Jim Peplinski und Mike Vernon. Außerdem betreute er in dieser Zeit die kanadische Nationalmannschaft als General Manager beim Canada Cup 1981, wo das Team die Silbermedaille gewann.

Toronto, Tampa und Phoenix

1991 verließ Fletcher die Flames, um in gleicher Funktion die Toronto Maple Leafs zu übernehmen, wo er parallel als Präsident fungierte. Als deren General Manager wickelte er noch in seinem ersten Jahr einen zehn Spieler umfassenden Transfer mit Doug Risebrough, seinem Nachfolger in Calgary ab, mit dem er unter anderem Doug Gilmour nach Toronto holte, der dort später mit der Frank J. Selke Trophy geehrt wurde. Zudem verpflichtete er Pat Burns, der wenig später mit dem Jack Adams Award als bester Cheftrainer der Liga ausgezeichnet wurde. 1993 und 1994 erreichten die Maple Leafs das Conference-Finale, verpassten allerdings jeweils den Einzug ins Stanley-Cup-Endspiel. Nach sechs Jahren in Toronto übergab Fletcher 1997 an Ken Dryden und beendete inoffiziell seine Karriere. 1999 war er kurzzeitig in beratender Rolle bei den Tampa Bay Lightning tätig, bevor er im Februar 2001 von den Phoenix Coyotes als General Manager und Senior Vice-President of Hockey Operations eingestellt wurde. Die Rolle des General Managers übergab er wenig später an Michael Barnett, während er bis 2007 als Vizepräsident in Arizona tätig war.

2004 wählte man ihn in die Hockey Hall of Fame, nachdem er für die Institution zuvor bereits im Board of Directors tätig war. Außerdem war er zeitweise im Aufnahmekomitee vertreten. 2007 kehrte Fletcher zu den Toronto Maple Leafs zurück und übernahm im Jahre 2008 interimsweise die Rolle des General Managers erneut, ist aber seither ausschließlich in beratender Funktion (Senior Advisor) tätig.

Erfolge und Auszeichnungen

Persönliches

Sein Sohn Chuck Fletcher ist ebenfalls als Funktionär in der NHL tätig, unter anderem als General Manager der Florida Panthers und der Minnesota Wild.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Steve Simmons: The last wheeler-dealer: Cliff Fletcher. torontosun.com, 16. Februar 2016, abgerufen am 2. Juni 2018 (englisch). 
Cheftrainer und General Manager der Atlanta Flames

Cheftrainer: Bernie Geoffrion (1972–1975) | Fred Creighton (1975–1979) | Al MacNeil (1979–1980)

General Manager: Cliff Fletcher (1972–1980)

Cheftrainer und General Manager der Calgary Flames

Cheftrainer: Al MacNeil (1980–1982) | Bob Johnson (1982–1987) | Terry Crisp (1987–1990) | Doug Risebrough (1990–1992) | Guy Charron (1992) | Dave King (1992–1995) | Pierre Pagé (1995–1997) | Brian Sutter (1997–2000) | Don Hay (2000–2001) | Greg Gilbert (2001–2002) | Al MacNeil (2002) | Darryl Sutter (2002–2006) | Jim Playfair (2006–2007) | Mike Keenan (2007–2009) | Brent Sutter (2009–2012) | Bob Hartley (2012–2016) | Glen Gulutzan (2016–2018) | Bill Peters (2018–2019) | Geoff Ward (2019–2021) | Darryl Sutter (2021–2023) | Ryan Huska (seit 2023)

General Manager: Cliff Fletcher (1980–1991) | Doug Risebrough (1991–1996) | Al Coates (1996–2000) | Craig Button (2000–2003) | Darryl Sutter (2003–2010) | Jay Feaster (2010–2013) | Brian Burke (2013) | Brad Treliving (2014–2023) | Craig Conroy (seit 2023)

Cheftrainer und General Manager der Arizona/Phoenix Coyotes

Cheftrainer: Don Hay (1996–1997) | Jim Schoenfeld (1997–1999) | Bob Francis (1999–2004) | Rick Bowness (2004) | Wayne Gretzky (2005–2009) | Dave Tippett (2009–2017) | Rick Tocchet (2017–2021) | André Tourigny (seit 2021)

General Manager: John Paddock (1996) | Bobby Smith (1996–2000) | Cliff Fletcher (2000–2001) | Michael Barnett (2001–2007) | Don Maloney (2007–2016) | John Chayka (2016–2020) | Steve Sullivan (2020) | Bill Armstrong (seit 2020)

Cheftrainer und General Manager der Toronto Maple Leafs

Cheftrainer:
Toronto Arenas: Dick Carroll (1917–1919) 
Toronto St. Patricks: Frank Heffernan (1919–1920) | Frank Carroll (1920–1921) | George O’Donoghue (1921–1922) | Charles Querrie (1922–1923) | Eddie Powers (1923–1926) | Charles Querrie (1926–1927) | Mike Rodden (1927) 
Toronto Maple Leafs: Alex Romeril (1927) | Conn Smythe (1927–1930) | Art Duncan (1930–1931) | Dick Irvin (1931–1940) | Hap Day (1940–1950) | Joe Primeau (1950–1953) | King Clancy (1953–1956) | Howie Meeker (1956–1957) | Billy Reay (1957–1959) | Punch Imlach (1960–1969) | John McLellan (1969–1973) | Red Kelly (1973–1977) | Roger Neilson (1977–1979) | Floyd Smith (1979–1980) | Dick Duff (1980) | Punch Imlach (1980) | Joe Crozier (1980–1981) | Mike Nykoluk (1980–1984) | Dan Maloney (1984–1986) | John Brophy (1986–1988) | Chief Armstrong (1988–1989) | Doug Carpenter (1989–1990) | Tom Watt (1990–1992) | Pat Burns (1992–1996) | Nick Beverley (1996) | Mike Murphy (1996–1998) | Pat Quinn (1998–2006) | Paul Maurice (2006–2008) | Ron Wilson (2008–2012) | Randy Carlyle (2012–2015) | Peter Horachek (2015) | Mike Babcock (2015–2019) | Sheldon Keefe (seit 2019)

General Manager: Charles Querrie (1917–1927) | Conn Smythe (1927–1957) | Hap Day (1957–1958) | Punch Imlach (1958–1969) | Jim Gregory (1969–1979) | Punch Imlach (1979–1981) | Gerry McNamara (1981–1988) | Gord Stellick (1988–1989) | Floyd Smith (1989–1991) | Cliff Fletcher (1991–1997) | Ken Dryden (1997–1999) | Pat Quinn (1999–2003) | John Ferguson (2003–2008) | Cliff Fletcher (2008) | Brian Burke (2008–2013) | Dave Nonis (2013–2015) | Lou Lamoriello (2015–2018) | Kyle Dubas (2018–2023) | Brad Treliving (seit 2023)

Personendaten
NAME Fletcher, Cliff
ALTERNATIVNAMEN Fletcher, Clifford
KURZBESCHREIBUNG kanadischer Eishockeyfunktionär
GEBURTSDATUM 16. August 1935
GEBURTSORT Montreal, Québec, Kanada