Codex purpureus Rossanensis

Manuskripte des Neuen Testaments
PapyriUnzialeMinuskelnLektionare
Unzial 042
Christus vor Pilatus
Name Codex Purpureus Rossanensis
Zeichen Σ
Text Matthäus, Markus
Sprache griechisch
Datum 550
Gefunden 1879, Rossano
Lagerort Diözesanmuseum von Rossano
Größe 188 Blätter; 31 × 26 cm; 20 Zeilen; 2 Spalten
Typ Byzantinischer Texttyp
Kategorie V
Notiz nahe an Codex Petropolitanus Purpureus N (022)

Der Codex purpureus Rossanensis (Purpurkodex von Rossano, Gregory-Aland Nr. 042 oder Σ) ist ein bedeutendes illustriertes griechisches Evangeliar.

Bezeichnung und Inhalt

Das Evangeliar wird im Diözesanmuseum der kalabrischen Stadt Rossano aufbewahrt. Seinen Namen verdankt es der Tatsache, dass die 188 erhaltenen der ursprünglich etwa 400 Pergamentblätter mit Purpur koloriert sind.

Der reich bebilderte Text enthält das vollständige Matthäus-Evangelium, einen Teil des Markus-Evangeliums sowie einen Brief des Eusebius von Caesarea mit einer Lücke in Markus 16, 14–20.[1]

Geschichte

Das Buch wurde vermutlich im 6. Jahrhundert in Syrien geschrieben und im 7. Jahrhundert von Mönchen auf der Flucht vor den Arabern nach Kalabrien gebracht. Oscar von Gebhardt und Adolf Harnack entdeckten den Codex 1879 und veröffentlichten eine Beschreibung.

2015 wurde der Kodex von der UNESCO zum Weltdokumentenerbe erklärt.[2]

Bildergalerie

  • Aktuelle Präsentation im Diözesanmuseum von Rossano
    Aktuelle Präsentation im Diözesanmuseum von Rossano
  • Christus vor Pilatus
    Christus vor Pilatus
  • Der Evangelist Markus
    Der Evangelist Markus
  • Die Parabel der klugen und der törichten Jungfrauen
    Die Parabel der klugen und der törichten Jungfrauen
  • Das letzte Abendmahl
    Das letzte Abendmahl
  • Der Barmherzige Samariter
    Der Barmherzige Samariter

Ausgaben

1985 erschien bei der Akademischen Druck- und Verlagsanstalt in Graz eine Faksimileausgabe.[3]

Literatur

  • Oscar von Gebhardt: Die Evangelien des Matthaeus und des Marcus aus dem Codex purpureus Rossanensis. In: Texte und Untersuchungen zur Geschichte der altchristlichen Literatur. Hinrichs, Leipzig 1883 (Textarchiv – Internet Archive).
  • William C. Loerke: The Miniatures of the Trial in the Rossano Gospels. In: Art Bulletin. 43, 1961, S. 171–195.
  • Petra Sevrugian: Der Rossano-Codex und die Sinope-Fragmente. Miniaturen und Theologie (= Manuskripte für Kunstwissenschaft in der Wernerschen Verlagsgesellschaft. 35. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 1990, ISBN 3-88462-934-4)

Weblinks

Commons: Rossano Gospels – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Ausführliche Beschreibung auf www.silagreca.de
  • Abbildungen auf der Seite des erzbischöflichen Museums in Rossano
  • Ausgezeichnete Darstellung einiger Abbildungen mit Kommentar in italienischer Sprache auf www.calabria.org.uk
  • codicologische Beschreibung in italienischer Sprache
  • LDAB

Einzelnachweise

  1. Caspar René Gregory, Textkritik des Neuen Testamentshttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3Dtextkritikdesne00greggoog~MDZ%3D%0A~SZ%3Dn105~doppelseitig%3D~LT%3D%27%27Textkritik%20des%20Neuen%20Testaments%27%27~PUR%3D, Leipzig 1900, Band 1, S. 92–93; Kurt und Barbara Aland: Der Text der Neuen Testaments. Einführung in die wissenschaftlichen Ausgaben sowie in Theorie und Praxis der modernen Textkritik. Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart 1981, ISBN 3-438-06011-6, S. 123.
  2. The Codex Purpureus Rossanensis. UNESCO Memory of the World, abgerufen am 31. August 2017 (englisch). 
  3. Originals vom 25. Februar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.adeva.com

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