Dave Stockton

David Knapp "Dave" Stockton (* 2. November 1941 in San Bernardino, Kalifornien) ist ein US-amerikanischer Profi-Golfer. Er gewann neben zwei Majors zahlreiche Turniere der PGA Tour und der Champions Tour. Nach seiner Karriere als Spieler arbeitet er als Golf-Trainer mit Stars wie Phil Mickelson oder Michelle Wie. Stockton, der während seiner aktiven Zeit als brillanter Putter galt, betreut seine Profis schwerpunktmäßig im Bereich des kurzen Spiels.

Wenn in der Rückschau der Blick auf die erfolgreichsten Golfer der 1960er und 1970er Jahre wandert, dürfte der Name Dave Stockton eher selten fallen. Nicht geliebt wie Arnold Palmer, auch nicht so geschätzt wie der erfolgreichste Spieler dieser Zeit, Jack Nicklaus. Ist von Dave Stockton die Rede, dann spricht man von einem Spieler in den Momenten wo sich die Chance bot, einfach da war und zuschlug. Anders als die physisch enorm starken Palmer und Nicklaus war Stockton nie einer, der die Bälle mit purer Kraft auf enorme Weiten zu schlagen vermochte. Sein linkes Bein war länger als sein rechtes, zudem hatte er mit 15 Jahren einen schweren Surfunfall. Am Strand von Trestles, dem südkalifornischen Surferparadies, brach er sich drei Rippen. Die Folgen dieses Unfalls sollten ihn auch später noch Beweglichkeit und damit Schlagweite kosten.[1]

Nach einer erfolgreichen Zeit als Amateur und einem Studium an der University of Southern California wurde er 1964 Profi. Seinem ersten Turniersieg auf der PGA Tour, dem Colonial Invitation National, ging eine Besonderheit dieses Events voraus. Da er damals nicht zu den 80 bestplatzierten Profis gehörte, war er nicht automatisch qualifiziert. Die ehemaligen Turniersieger haben mit ihrer Champion's Choice jedoch die Möglichkeit, zwei weiteren Spielern den Start zu ermöglichen und wählten als einen davon Stockton aus. Er nutze diese Startchance und – als bislang einziger Spieler seit 1946 – gewann das Turnier.

Auch bei seinen beiden Major-Siegen packte Stockton die Gelegenheit beim Schopf und hielt in schwierigen Momenten dem Druck stand. 1970 spielte er in der Schlussrunde der PGA-Championship mit Palmer um den Sieg. Nicht nur Arnie's Army, Palmer lautstarke Fangruppierung, sondern auch viele andere hätten Palmer den Sieg gewünscht; nach Erfolgen bei den anderen drei Majors gönnten ihm viele diesen Sieg als Krönung seiner Karriere. Stocktons Nervenstärke verhinderten dies jedoch. 1976 trotzte er dem schlechten Wetter. Auch das erstmalige Verschieben der letzten Runde auf dem Montag brachte am letzten Loch nicht aus der Fassung. Aus knapp fünf Metern lochte er einen Putt ein und verhinderte so, dass es zu einem Stechen zwischen ihm sowie den letztlich Zweitplatzierten Raymond Floyd und Don January kam.

Der Schlusspunkt dieses zweiten Major-Sieges ist ein schönes Beispiel für die Stärke Stocktons: das Putten. Das amerikanische GOLFmagazine wählte ihn 2009 in die Liste der 10 größten Putter in der Geschichte des Golfsports.[2] Besonders auffallend war seine Entschlossenheit und seine zügige Durchführung auch bei besonders wichtigen Putts. In einem Beitrag für das amerikanische Magazin Golfdigest schrieb er, die Vorbereitung auf den siegbringenden Putt bei der PGA 1976 sei so zügig gewesen wie bei jedem anderen Putts. Inklusive Lesen des Grüns seien dies 15 Sekunden gewesen.[3] Angesichts der Wichtigkeit dieses Schlages eine sehr kurze Zeitspanne. Möglich ist dieses schnelle Spiel auch aufgrund einer Besonderheit Stocktons: er lehnt sogenannte Probeschwünge ab.

Nach dem Erreichen des 50. Lebensjahrs wechselte Stockton 1991 auf die Senior PGA Tour, die heutige Champions Tour. 1993 und 1994 gewann er die Geldrangliste dieser Tour. Seine 14 Titel umfassen drei sogenannte Senior-Majors.

Stockton spielte für das US-Team zweimal im Ryder Cup, 1971 und 1977. 1991 war er Captain des Ryder-Cups auf Kiawah Island.

2009 rückte Stockton als Coach, der Phil Mickelson den Erfolg zurückbrachte, in den Blickpunkt des Interesses. Dabei hatte er schon lange Zeit mit Top-Spielerinnen und -spielern gearbeitet. Lange Zeit bevor er Michelle Wie betreute, verbesserte er schon das Kurzspiel von Annika Sörenstam.

Ergebnisse bei den Majors

Tournament 1968 1969
The Masters DNP 18
U.S. Open T9 T25
The Open Championship DNP DNP
PGA Championship T17 T35
Tournament 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979
The Masters T5 T9 T10 T14 T2 T26 DNP T39 CUT CUT
U.S. Open DNP CUT CUT T39 T40 T43 CUT CUT T2 T36
The Open Championship DNP T11 T31 DNP DNP DNP DNP DNP DNP DNP
PGA Championship 1 T40 T40 T12 T26 CUT 1 T31 T19 T35
Tournament 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989
The Masters T26 T31 DNP DNP DNP DNP DNP DNP DNP DNP
U.S. Open T51 CUT T45 DNP DNP DNP DNP DNP CUT DNP
The Open Championship DNP DNP DNP DNP DNP DNP DNP DNP DNP DNP
PGA Championship CUT T43 CUT CUT T39 T59 T53 CUT T48 T68
Tournament 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997
The Masters DNP DNP DNP DNP DNP DNP DNP DNP
U.S. Open DNP DNP DNP DNP DNP DNP DNP CUT
The Open Championship DNP DNP DNP DNP DNP DNP DNP DNP
PGA Championship CUT CUT DNP DNP DNP DNP DNP DNP

DNP = nicht teilgenommen
WD = zurückgezogen
CUT = am Cut gescheitert
"T" = geteilter Rang

Quellen

  1. Archivlink (Memento vom 20. Februar 2010 im Internet Archive)
  2. Archivierte Kopie (Memento vom 26. Dezember 2009 im Internet Archive)
  3. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 14. Dezember 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.golfdigest.com

Lochspiel-Ära
1916 Jim Barnes | 1917–18 keine Turniere wegen Ersten Weltkriegs | 1919 Jim Barnes | 1920 Jock Hutchison | 1921 Walter Hagen | 1922 Gene Sarazen | 1923 Gene Sarazen | 1924 Walter Hagen | 1925 Walter Hagen | 1926 Walter Hagen | 1927 Walter Hagen | 1928 Leo Diegel | 1929 Leo Diegel | 1930 Tommy Armour | 1931 Tom Creavy | 1932 Olin Dutra | 1933 Gene Sarazen | 1934 Paul Runyan | 1935 Johnny Revolta | 1936 Denny Shute | 1937 Denny Shute | 1938 Paul Runyan | 1939 Henry Picard | 1940 Byron Nelson | 1941 Vic Ghezzi | 1942 Sam Snead | 1943 kein Turnier wegen Zweiten Weltkriegs | 1944 Bob Hamilton | 1945 Byron Nelson | 1946 Ben Hogan | 1947 Jim Ferrier | 1948 Ben Hogan | 1949 Sam Snead | 1950 Chandler Harper | 1951 Sam Snead | 1952 Jim Turnesa | 1953 Walter Burkemo | 1954 Chick Harbert | 1955 Doug Ford | 1956 Jack Burke, Jr. | 1957 Lionel Hebert

Zählspiel-Ära
1958 Dow Finsterwald | 1959 Bob Rosburg | 1960 Jay Hebert | 1961 Jerry Barber | 1962 Gary Player | 1963 Jack Nicklaus | 1964 Bobby Nichols | 1965 Dave Marr | 1966 Al Geiberger | 1967 Don January | 1968 Julius Boros | 1969 Raymond Floyd | 1970 Dave Stockton | 1971 Jack Nicklaus | 1972 Gary Player | 1973 Jack Nicklaus | 1974 Lee Trevino | 1975 Jack Nicklaus | 1976 Dave Stockton | 1977 Lanny Wadkins | 1978 John Mahaffey | 1979 David Graham | 1980 Jack Nicklaus | 1981 Larry Nelson | 1982 Raymond Floyd | 1983 Hal Sutton | 1984 Lee Trevino | 1985 Hubert Green | 1986 Bob Tway | 1987 Larry Nelson | 1988 Jeff Sluman | 1989 Payne Stewart | 1990 Wayne Grady | 1991 John Daly | 1992 Nick Price | 1993 Paul Azinger | 1994 Nick Price | 1995 Steve Elkington | 1996 Mark Brooks | 1997 Davis Love III | 1998 Vijay Singh | 1999 Tiger Woods | 2000 Tiger Woods | 2001 David Toms | 2002 Rich Beem | 2003 Shaun Micheel | 2004 Vijay Singh | 2005 Phil Mickelson | 2006 Tiger Woods | 2007 Tiger Woods | 2008 Pádraig Harrington | 2009 Y. E. Yang | 2010 Martin Kaymer | 2011 Keegan Bradley | 2012 Rory McIlroy | 2013 Jason Dufner | 2014 Rory McIlroy | 2015 Jason Day | 2016 Jimmy Walker | 2017 Justin Thomas | 2018 Brooks Koepka | 2019 Brooks Koepka | 2020 Collin Morikawa | 2021 Phil Mickelson | 2022 Justin Thomas

Personendaten
NAME Stockton, Dave
ALTERNATIVNAMEN Stockton, David Knapp (wirklicher Name)
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Golfspieler
GEBURTSDATUM 2. November 1941
GEBURTSORT San Bernardino