Doppelt-stochastische Matrix

In der Mathematik bezeichnet eine doppelt-stochastische Matrix (manchmal auch doppelt-stochastische Übergangsmatrix) eine quadratische Matrix, deren Zeilen- und Spaltensummen 1 {\displaystyle 1} betragen und deren Elemente zwischen 0 {\displaystyle 0} und 1 {\displaystyle 1} liegen.

Charakterisierungen

Die folgenden Charakterisierungen doppelt-stochastischer Matrizen sind äquivalent:

  • Eine Matrix ist doppelt-stochastisch genau dann, wenn Zeilen- und Spaltensummen eins betragen und alle Elemente der Matrix zwischen 0 {\displaystyle 0} und 1 {\displaystyle 1} liegen.
  • Eine Matrix M {\displaystyle M} ist doppelt-stochastisch genau dann, wenn sowohl M {\displaystyle M} als auch die transponierte Matrix M T {\displaystyle M^{T}} Übergangsmatrizen sind.
  • Eine Matrix ist doppelt-stochastisch genau dann, wenn Zeilen- und Spaltensummen 1 {\displaystyle 1} betragen und alle Elemente der Matrix nicht negativ sind.

Eigenwerte und Eigenvektoren

Wie alle Übergangsmatrizen besitzen auch doppelt-stochastische Matrizen als betragsgrößten Eigenwert den Eigenwert 1 {\displaystyle 1} . Da jede doppelt-stochastische Matrix sowohl zeilen- als auch spaltenstochastisch ist, ist der Einsvektor 1 {\displaystyle \mathbf {1} } (welcher nur Einsen als Einträge hat) sowohl Links- als auch Rechtseigenvektor jeder doppelt-stochastischen Matrix. Ist nun die Matrix M {\displaystyle M} doppelt-stochastisch und noch zusätzlich entweder irreduzibel oder echt positiv (vgl. Satz von Perron-Frobenius), so ist die einzige stationäre Verteilung der Markow-Kette, die durch M {\displaystyle M} charakterisiert wird, die Gleichverteilung, also der Wahrscheinlichkeitsvektor 1 n 1 {\displaystyle {\tfrac {1}{n}}\mathbf {1} } (das n {\displaystyle n} bezieht sich auf die Dimension der n × n {\displaystyle n\times n} -Matrix M {\displaystyle M} ).

Satz von Birkhoff und von Neumann

Für eine n × n {\displaystyle n\times n} -Matrix gilt, dass sie genau dann doppelt-stochastisch ist, wenn sie eine Konvexkombination von Permutationsmatrizen ist.

Zusatz: Die Permutationsmatrizen sind die Extremalpunkte der Menge der doppelt-stochastischen Matrizen.

Literatur

  • Joseph P. S. Kung, Gian-Carlo Rota, Catherine H. Yan: Combinatorics: The Rota Way. Cambridge University Press, Cambridge (u. a) 2009, ISBN 978-0-521-73794-4. 
  • Peter Knabner, Wolf Barth: Lineare Algebra. Grundlagen und Anwendungen (= Springer-Lehrbuch). Springer Spektrum, Berlin u. a. 2013, ISBN 978-3-642-32185-6. 
  • Andrea Ambrosio, Stephen Forrest: Birkhoff-von Neumann theorem. In: PlanetMath. (englisch)
  • Eric W. Weisstein: Doubly Stochastic Matrix. In: MathWorld (englisch).