Franz Xaver Bronner

Joseph Maria Christen:
Franz Xaver Bronner.
Erster Band der Autobiografie.

Franz Xaver Bronner (* 23. Dezember 1758 in Höchstädt an der Donau; † 12. August 1850 in Aarau) war ein Schweizer Dichter, Publizist und Archivar bayerischer Herkunft.

Der Sohn eines Ziegelbrenners trat 1776 in das Benediktinerkloster Donauwörth ein, wo er mit der katholischen Aufklärung vertraut wurde. 1782 trat er dem Illuminatenorden bei, 1783 empfing er die Priesterweihe. 1785 floh der Aufklärer aus dem Kloster nach Zürich, wo er mit dem Kreis um Salomon Gessner Bekanntschaft schloss. 1786–1793 hielt er sich in Augsburg, danach wieder in Zürich auf. In den Jahren 1794–1798 war er Redaktor der Zürcher Zeitung, 1798 wurde er Sekretär des Regierungsstatthalters des Kantons Zürich, Johann Kaspar Pfenninger. 1798–1801 war er Kanzleichef des helvetischen Ministers für „Wissenschaften, Künste, Gebäude und Strassen“, Philipp Albert Stapfer. 1799 gab er das Helvetische Tagblatt, 1799–1800 den Freyheitsfreund heraus. 1804–1810 und 1817–1827 war er Lehrer an der Kantonsschule Aarau; in der Zwischenzeit bekleidete er eine Professur für Physik an der Universität Kasan in Russland. 1820 konvertierte er zum Protestantismus und erwarb das Bürgerrecht von Schmiedrued. Mit bereits 62 Jahren heiratete er die Schulmeisterstochter Johanna Erismann. Ab 1827 war er Kantonsbibliothekar, ab 1829 Staatsarchivar in Aarau. Noch als 85-Jähriger veröffentlichte er mit Der Canton Aargau, historisch, geographisch, statistisch geschildert[1] eine „minutiöse, kenntnisreiche und verblüffend vielseitige Beschreibung seiner späten Wahlheimat“.[2]

Der Nachlass von Franz Xaver Bronner befindet sich im Staatsarchiv Aargau. Von 1821 bis 1824 war er Präsident der Aargauischen Naturforschenden Gesellschaft.

Literatur

  • Ruedi Graf: Bronner, Franz Xaver. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  • Hans Radspieler: Franz Xaver Bronner: Leben und Werk 1794-1850. In: Argovia 77-78 (1965). doi:10.5169/seals-68796, S. 5–200.
  • Alfred Zäch: Bronner, Franz Xaver. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 635 (Digitalisat).
  • Anton von SteicheleBronner, Franz Xaver. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 3, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 361.
  • Franz Xaver Bronner. In: Aarauer Neujahrsblätter, Band 3 (1929).
  • Hans Radspieler: Volkskundliches bei Franz Xaver Bronner. Ein Beitrag zur Volkskunde der Aufklärungszeit. In: Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde 1963, S. 107–122.

Weblinks

Commons: Franz Xaver Bronner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Franz Xaver Bronner – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. 2 Bände, Huber und Compagnie, St. Gallen/Bern 1844 (1: Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttps%3A%2F%2Fwww.e-rara.ch%2Fzut%2Fcontent%2Fzoom%2F8623841~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D; 2: Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttps%3A%2F%2Fwww.e-rara.ch%2Fzut%2Fcontent%2Fzoom%2F8624380~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  2. Heinz Vogelsang: Bronner, Franz Xaver. in: Biographisches Lexikon des Aargaus 1803–1957, Sauerländer & Co., Aarau 1958, S. 106.
Normdaten (Person): GND: 118674315 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: nr98022004 | VIAF: 77109815 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Bronner, Franz Xaver
KURZBESCHREIBUNG Schweizer Publizist und Archivar
GEBURTSDATUM 23. Dezember 1758
GEBURTSORT Höchstädt an der Donau
STERBEDATUM 12. August 1850
STERBEORT Aarau