Hugo Rheinhold

Hugo Rheinhold

Wolfgang Hugo Rheinhold (* 26. März 1853 in Oberlahnstein; † 2. Oktober 1900 in Berlin) war ein deutscher Bildhauer. Sein wohl bekanntestes Werk ist der Affe mit Schädel.

Leben

Hugo Rheinhold war ein Sohn des Kaufmanns Seligman Rheinhold (1811-1871) und der Josephine geb. Ochse (1826-1909).[1] Er besuchte zunächst die Schule in Koblenz. Im Alter von 21 Jahren ging er als Händler in die USA, wo er von 1874 bis 1879 in San Francisco lebte; im Jahr 1879 siedelte er nach Hamburg um. Im darauf folgenden Jahr heiratete er seine Jugendliebe Emma Levy aus Köln, die aber bereits 1882, also nach anderthalb Jahren Ehe, verstarb.[2] Emmas Tod veränderte Rheinholds Leben. Er verkaufte sein Geschäft und zog nach Berlin, um an der Friedrich-Wilhelms Universität (heute Humboldt-Universität zu Berlin) Philosophie zu studieren. Im Jahr 1886 war er Schüler der Bildhauer Ernst Herter und Max Kruse, bevor er sich offiziell als Student an die Berliner Akademie der Künste einschrieb (1888–1892).[3]

Der Fabrikant und Mäzen Otto Rheinhold war sein jüngerer Bruder.[1]

Werke

Rheinhold produzierte eine Reihe beachteter Werke in einem kurzen Lebensabschnitt. Dazu gehören die "Lesenden Mönche", eine Büste des Sozialisten August Bebel, und “Am Wege” (1896).[3] Rheinhold bewahrte sein jüdisches Erbe, arbeitete im Deutsch-Israelitischen Gemeindebund mit und schuf die Skulptur "Die Kämpfer" als Protest gegen den Antisemitismus.[4] Rheinhold’s letztes Werk “Brunnengrotte mit zwei Wassergottheiten” wurde kurz vor seinem Tod im Jahr 1900 ausgestellt.[5] Heute ist sein wohl bekanntestes Werk der Affe mit Schädel.

  • Affe mit Schädel 1893
    Affe mit Schädel
    1893
  • Am Wege 1894
    Am Wege
    1894
  • Ausverkauft 1899
    Ausverkauft
    1899
  • Brunnengruppe 1900
    Brunnengruppe
    1900
  • Lesende Mönche 1900
    Lesende Mönche
    1900

Literatur

  • Ilse Krumpöck: Die Bildwerke im Heeresgeschichtlichen Museum. Wien 2004, S. 142 f.
  • Morgan, R., & Moore, A. Hugo Rheinhold's monkey. Boston Medical Library. (Website). 1. Dezember 1998. Abgerufen am 1. Dezember 2008.
  • Richter, J., & Schmetzke, A. (2007). Hugo Rheinhold's philosophizing monkey—a modern Owl of the Minerva. NTM—International Journal of History and Ethics of Natural Sciences, Technology and Medicine, 15(2), 81-97.
  • Schmetzke, A. Other Sculptures by Hugo Rheinhold. Hugo Rheinhold ... and his Philosophizing Monkey. (Website). Library, University of Wisconsin–Stevens Point. 8. Dezember 1999, last revised 6. November 2008. Abgerufen am 1. Dezember 2008.
  • Singer, I., & Mannheimer, S.(1901-1906). Rheinhold, Hugo. In The Jewish Encyclopedia (pp. 399-400). New York: Funk & Wagnalls.
  • Adolph Donath: Hugo Reinhold. In: Ost und West . VII (1907) H. 10, S. 610ff. (Digitalisat)

Weblinks

Commons: Hugo Rheinhold – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Seite mit Infos über Hugo Rheinhold und den "Affen mit Schädel" (englisch)

Einzelnachweise

  1. a b Seligman Rheinhold. In: geneanet.org. Abgerufen am 21. Januar 2023. 
  2. Richter & Schmetzke, p. 90.
  3. a b Singer & Mannheimer, p. 399.
  4. Morgan & Moore
  5. Schmetzke
Normdaten (Person): GND: 11649980X (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 37668742 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Rheinhold, Hugo
ALTERNATIVNAMEN Rheinhold, Wolfgang Hugo (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Bildhauer
GEBURTSDATUM 26. März 1853
GEBURTSORT Oberlahnstein
STERBEDATUM 2. Oktober 1900
STERBEORT Berlin