Johannes Kersthold

Johannes Kersthold (* 16. November 1965 in Trier, Rheinland-Pfalz) ist ein deutscher Jazz-Pianist, Solist, Komponist und Produzent.

Leben

Kersthold studierte an der Universität der Künste Berlin Jazzklavier bei Walter Norris und Aki Takase sowie klassisches Klavier bei Elzbieta Sternlicht. Daneben lernte er bei Harold McKinney 1985 im Blue Lake Fine Arts Camp in Michigan. Noch in Trier lebend, hatte er Klavierunterricht bei Hermann Becker, Géza Losó und Georg Ruby. Er sammelte vielseitige musikalische Erfahrungen in Workshops mit John Taylor, Richie Beirach und David Liebman. Er arbeitete zusammen mit Tony Lakatos, John Tchicai, Christof Griese, Christian Kappe und Jiggs Whigham, Joachim Schönecker und Gilbert Diop.

1982 gründete Kersthold mit Joachim Schönecker die Jazzrockformation Springfor. Ab 1987 spielte er in Berlin mit den lokalen Jazzmusikern. Er wirkte mit bei Produktionen für das Theater des Westens. Im Jahr 1996 war er Preisträger beim Wettbewerb musica vitale mit der deutsch-chinesischen Gruppe Omen.

Im Jahr 2000 erhielt er den 1. Preis im Lotte-Lenya-Gesangswettbewerb der Kurt-Weill-Foundation New York mit der Sängerin Anette Postel.

Er gründete 2003 das Label anjoke für seine CD-Produktionen und die Produktion von elektronischen Tracks.[1] Im Jahr 2004 gewann er denJazz-Award in Berlin mit dem Hattie St. John Quartett. 2005 belegte er den 1. Platz mit dem Griese/Kappe Quintett bei dem Berliner Jazz & Blues Award.

Kersthold ist Ausrichter des Parsteiner Musik Festivals in der Parsteiner Dorfkirche.[2]

Johannes Kerstholds Solo-Produktionen zeichnen sich durch mehrere einzigartige Elemente aus: Fusion von Naturklängen und modernen Sounds: In seinem Album "Frauenhilfe" (2010) verbindet Kersthold die klanglichen Schönheiten der Natur mit dem Techno-Sound der Dorfjugend, was zu einer innovativen Mischung führt. Experimentelle Komposition: Er lotet den menschlichen Klangkosmos im Spannungsfeld von Natur und Technik neu aus, was seine Arbeit zu einem musikalischen Stimmungsgemälde unserer Zeit macht. Vielseitige Instrumentierung: Kersthold nutzt eine Kombination aus Keyboards, Groovebox, Abhörboxen, Computer und professioneller Musiksoftware, eingespielte Audioaufnahmen, um seine einzigartigen Klanglandschaften zu erschaffen. Kraftvolles und sensibles Spiel: Sein Klavierspiel wird als sowohl kraftvoll als auch sensibel beschrieben, was seinen Live-Auftritten eine besondere Qualität verleiht. Genreübergreifendes Repertoire: Neben Eigenkompositionen umfasst sein Repertoire Swing-Klassiker aus dem American Songbook und bekannte Bossa Nova Melodien, was seine Vielseitigkeit als Künstler unterstreicht.

2018 verlegte Johannes Kersthold seinen Hauptwohnsitz von Berlin in das brandenburgische Parstein.

Seit dem Corona Lock Down im Jahr 2020 spielt er eine bedeutende Rolle in der Entwicklung und Förderung der Mikrotonalität in der zeitgenössischen Musik. Er versteht sich als Protagonist der mikrotonalen Musik und nutzt diese, um das Erleben von Musik neu zu definieren.

Diskographie (Auszug)

  • Ass bedient mit Felix Wahnschaffe und Marc Stutz-Boukouya, 1995
  • Freitag mit Torsten Piper, Michael Waterstradt und Mario Würzebesser, 2004
  • Time Is There mit Rainer Winch, 2005
  • Floating mit Christof Griese, Christian Kappe, Dirk Strakhof, Rainer Winch, 2008
  • Frauenhilfe mit Torsten Piper, 2010
  • First Cookie mit Torsten Piper, Michael Büning, Rainer Winch, 2012

Einzelnachweise

  1. Kunst. johannes-kersthold.jimdofree.com, abgerufen am 23. April 2020 (deutsch). 
  2. 6. Parsteiner Musikfestival, auf ekbo-termine.de, abgerufen am 20. Juni 2023
Normdaten (Person): GND: 143687298 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 169781669 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Kersthold, Johannes
KURZBESCHREIBUNG deutscher Pianist, Keyboarder, Komponist
GEBURTSDATUM 16. November 1965
GEBURTSORT Trier, Rheinland-Pfalz