Ladislav Vácha

Ladislav Vácha
Medaillenspiegel

Turner

Tschechoslowakei Tschechoslowakei
Olympische Sommerspiele
Gold 1928 Amsterdam Barren
Silber 1928 Amsterdam Ringe
Silber 1928 Amsterdam Mannschaftsmehrkampf
Bronze 1924 Paris Ringe
Bronze 1924 Paris Tauhangeln

Ladislav Vácha (* 21. März 1899 in Brno; † 28. Juni 1943 in Zlín) war ein tschechischer Turner und Olympiasieger.

Er machte in Brünn eine Lehre als Maschinenschlosser und trat 1930 dem Sokol-Turnverband Brünn Nr. 1 bei. Er war ein vielseitiger Turner (neben Bodenturnen auch Barren, Reck und Ringe), pflegte aber auch die Leichtathletik als Läufer.

Er nahm dreimal an Olympischen Sommerspielen für die Tschechoslowakei teil. 1920 in Antwerpen wurde er Vierter im Mannschaftsmehrkampf, der einzigen Disziplin, für die er nominiert worden war. Bei den Olympischen Sommerspielen 1924 in Paris trat er bei allen neun Wettkämpfen im Gerätturnen an. Er gewann zweimal Bronze an den Ringen und im Tauhangeln. Bei seiner dritten Teilnahme 1928 in Amsterdam wurde er Olympiasieger am Barren und gewann zwei Silbermedaillen an den Ringen und im Mannschaftsmehrkampf.

Bei den Turn-Weltmeisterschaft 1926 in Lyon gehörte er zum Weltmeisterteam und belegte an den Ringen den zweiten, im Mehrkampfeinzel, am Reck und am Pferde jeweils einen dritten Platz. Bei den Turn-Weltmeisterschaften 1930 in Luxemburg gewann er die Bronzemedaille am Barren. In der Tschechoslowakei war er spätestens seit 1924 einer der bekanntesten Spitzensportler.

Seit 1926 arbeitete er als Techniker beim Schuhkonzern Baťa in Zlin und turnte im dortigen Sokol-Verein. 1930 beendete er seine aktive Sportlerkarriere und war in Zlin als Trainer im Nachwuchsbereich tätig.

Nach 1939 und nach dem Verbot des Sokol 1941 beteiligte er sich am Widerstand gegen die deutsche Okkupation und den Nationalsozialismus, seit 1943 auch als Leiter einer lokalen Gruppe. Am 25. März 1943 wurde Vácha von der Gestapo für mehrere Wochen inhaftiert. Zwei Monate nach seiner Freilassung starb er an den Folgen der Folterungen.

Literatur

  • M. Makariusová: Vácha Ladislav. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 15, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2018, ISBN 978-3-7001-8383-9, S. 143 f. (Direktlinks auf S. 143, S. 144).
  • Milena Strachová: Sokol Brno I 1862–1938. Dějiny elitní moravské jednoty [Der Sokolverein Brünn I 1862–1938. Die Geschichte eines mährischen Eliteverbands]. Masarykova univerzita, Brno 2020, ISBN 978-80-210-9441-3, S. 144–145.

Weblinks

  • Ladislav Vácha in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
Olympiasieger am Barren

1896: Deutsches Reich Alfred Flatow | 1904: Vereinigte Staaten 45 George Eyser | 1924: Schweiz August Güttinger | 1928: Tschechoslowakei 1920 Ladislav Vácha | 1932: Italien 1861 Romeo Neri | 1936: Deutsches Reich NS Konrad Frey | 1948: Schweiz Michael Reusch | 1952: Schweiz Hans Eugster | 1956: Sowjetunion 1955 Wiktor Tschukarin | 1960: Sowjetunion 1955 Boris Schachlin | 1964: Japan 1870Japan Yukio Endō | 1968: Japan 1870Japan Akinori Nakayama | 1972: Japan 1870Japan Sawao Katō | 1976: Japan 1870Japan Sawao Katō | 1980: Sowjetunion 1955 Alexander Tkatschow | 1984: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bart Conner | 1988: Sowjetunion Wladimir Artjomow | 1992: Vereintes Team Wital Schtscherba | 1996: UkraineUkraine Rustam Scharipow | 2000: China Volksrepublik Li Xiaopeng | 2004: UkraineUkraine Walerij Hontscharow | 2008: China Volksrepublik Li Xiaopeng | 2012: China Volksrepublik Feng Zhe | 2016: UkraineUkraine Oleh Wernjajew | 2020: China Volksrepublik Zou Jingyuan

Liste der Olympiasieger im Turnen

Normdaten (Person): GND: 1138452300 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 7095150325546810090002 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Vácha, Ladislav
KURZBESCHREIBUNG tschechischer Turner
GEBURTSDATUM 21. März 1899
GEBURTSORT Brno
STERBEDATUM 28. Juni 1943
STERBEORT Zlín