Lara Stalder

Schweiz  Lara Stalder

Geburtsdatum 15. Mai 1994
Geburtsort Luzern, Schweiz
Grösse 167 cm
Gewicht 65 kg

Position Center
Schusshand Rechts

Draft

NWHL Draft 2016, 5. Runde, 20. Position
Boston Pride

Karrierestationen

bis 2011 HC Luzern
2007–2008 SC Reinach
2008–2009 Küssnachter SC
2009–2012 SC Reinach
2011–2013 EHC Seewen
2012–2013 ZSC Lions Frauen
2013–2017 University of Minnesota Duluth
2017–2019 Linköping HC
2019–2023 Brynäs IF
seit 2023 EV Zug

Lara Stalder (* 15. Mai 1994 in Luzern) ist eine Schweizer Eishockeynationalspielerin, die seit August 2023 beim EV Zug in der Swiss Women’s Hockey League B unter Vertrag steht. Seit 2011 gehört sie zum Kader der Schweizer Eishockeynationalmannschaft der Frauen.

Karriere

Lara Stalder begann 1999 mit dem Eishockeysport beim HC Luzern und spielte bis 2011 für dessen männliche Nachwuchsteams, auch zusammen mit Lino Martschini, unter anderem in der Saison 2009/10 für die U-17-Junioren des Vereins in der höchsten Nachwuchsliga der Schweiz (Top-Novizen). 2011 wechselte sie in die Nachwuchsabteilung des EHC Seewen, wo sie ebenfalls für die Top-Novizen aktiv war. Parallel zu ihren Einsätzen spielte sie ab 2007 in der höchsten Fraueneishockey-Liga der Schweiz, der heutigen Swiss Women’s Hockey League A, zunächst für den SC Reinach, in der Saison 2008/09 für den Küssnachter SC, anschliessend bis 2012 erneut für den SC Reinach und in der Saison 2012/13 für die ZSC Lions Frauen. 2013 gewann Stalder mit den ZSC Lions ihren ersten Schweizer Meistertitel.

2013 beendete sie die Wirtschaftsmittelschule in Luzern und erhielt ein Stipendium für die University of Minnesota Duluth, wo sie ein Betriebswirtschaftsstudium absolvierte. Parallel spielte sie für die UMD Bulldogs in der Western Collegiate Hockey Association.[1] Dabei gehörte sie schnell zu den Leistungsträgern ihres Teams und erhielt mehrfach persönliche Auszeichnungen. Während der Saison 2014/15 wechselte sie von der Verteidiger- auf die Centerposition.[2]

Im Juni 2016 wurde Lara Stalder als erste Schweizerin von einem Team der nordamerikanischen Frauen-Profiliga National Women’s Hockey League (NWHL) ausgewählt. Das Team Boston Pride wählte sie an 20. Stelle aus, Stalder beendete jedoch ihr Studium an der UMD zunächst und wechselte anschließend in die SDHL zum Linköpings HC, wo sie zur Top-Torschützin avancierte.

Im Mai 2019 wechselte Lara Stalder innerhalb der SDHL vom Linköpings HC zu Brynäs IF[3], erzielte am 25. Januar 2020 ihr 100. Tor in der SDHL und führte zu diesem Zeitpunkt die Topscorerliste der Liga deutlich an.[4] Am Ende der regulären Saison 2019/20 war Stalder mit 71 Punkten (42 Tore und 29 Assists) in 36 Spielen die Topscorerin der SDHL und wurde Anfang März 2020 als erste Frau mit dem Guldhjälmen, der MVP-Auszeichnung der SDHL, ausgezeichnet.[5]

Am 9. Oktober 2020 erzielte sie ihren 200. Scorerpunkt in der SDHL im Spiel gegen ihren ehemaligen Club Linköpings HC. Sie erzielte in der SDHL Total 402 Punkte in 191 Spielen. Dies entspricht 2.10 PPG - ALL TIME RECORD. Nie hat eine Spielerin ausser Lara Stalder ein PPG von >2 in der SDHL erreicht.

Im Sommer 2023 entschloss sie sich zu einer Rückkehr in die Schweiz und unterschrieb einen Vertrag beim neu gegründeten Frauenteam des EV Zug aus der Swiss Women’s Hockey League B. Dort erhielt sie eine 40%-Anstellung beim Club sowie professionelle Trainingsbedingungen.[6]

International

Lara Stalder spielte mit der U-18-Nationalmannschaft bei drei U18-Frauen-Weltmeisterschaften: 2010 in der Division I sowie 2011 und 2012 in der Top-Division. Bei den beiden Turnieren der Top-Division war Stalder mit 6 respektive 7 Scorerpunkten die punktbeste Verteidigerin unter allen Teilnehmern, zudem wurde sie beim Divisions-I-Turnier 2010 als beste Verteidigerin geehrt. 2011 absolvierte sie zudem ihre erste Frauen-Weltmeisterschaft[7] und erzielte 2 Vorlagen in 5 Spielen. In den folgenden Jahren konnte sie aufgrund von Verletzungen nicht an den Weltmeisterschaften teilnehmen.[8] 2014 folgte die Teilnahme an den Olympischen Winterspielen in Sotschi, bei denen sie mit dem Nationalteam die Bronzemedaille gewann.

In den folgenden Jahren gehörte sie regelmäßig zum Weltmeisterschaftskader der Schweizerinnen, wobei sie beste Vorlagengeberin der Weltmeisterschaft 2016 wurde. Bei den Olympischen Winterspielen 2018 erzielte sie 6 Scorerpunkte in 6 Spielen und belegte mit dem Nationalteam den fünften Platz. Vier Jahre später, bei den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking, unterlag sie mit der Nati im Spiel um Platz drei und kam persönlich auf neun Scorerpunkte. Bei den Weltmeisterschaften 2021, 2022 und 2023 belegte sie jeweils den vierten Platz in der Endtabelle.

Erfolge und Auszeichnungen

Gewinn der Bronzemedaille bei den Olympischen Winterspielen 2014

International

Schweiz

  • 2013 Gewinn des EWHL Super Cup mit den ZSC Lions Frauen
  • 2013 Schweizer Meister mit den ZSC Lions Frauen
  • 2017 Swiss Ice Hockey Women of the Year Award
  • 2021 Swiss Ice Hockey Women of the Year Award

Schweden

  • 2018 Top-Torschützin der SDHL
  • 2018 Schwedische Vizemeisterin mit dem Linköpings HC
  • 2020 Topscorerin der SDHL-Hauptrunde
  • 2020 Guldhjälmen (Goldhelm)
  • 2021 Schwedische Vizemeisterin mit dem Brynäs IF
  • 2021 Top-Scorerin, -Torschützin und -Vorlagengeberin der SDHL
  • 2022 Schwedische Vizemeisterin mit dem Brynäs IF
  • 2022 Top-Scorerin, -Torschützin und -Vorlagengeberin der SDHL
  • 2022 Beste Stürmerin der SDHL (Årets Forward)
  • 2022 Saison-Scorer-Rekord der SDHL (89 Punkte in 32 Spielen)
  • 2023 Schwedische Vizemeisterin mit dem Brynäs IF
  • 2023 Top-Scorerin und -Vorlagengeberin der SDHL

Karrierestatistik

Klub-Wettbewerbe

Reguläre Saison Play-offs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
2007/08 HC Luzern U15-Top-Mini 25 1 7 8 40
2007/08 SC Reinach Frauen Leistungsklasse A 16 1 7 8 22
2008/09 HC Luzern U15-Mini-A 15 10 10 20 8
2008/09 HC Luzern U17-Novizen-A 10 1 2 3 4
2008/09 Küssnachter SC Leistungsklasse A 9 3 6 9 10 3 1 2 3 6
2009/10 HC Luzern U15-Mini-A 2 0 2 2 0
2009/10 HC Luzern U17-Top-Novizen 19 4 3 7 12
2009/10 SC Reinach Damen Leistungsklasse A 7 2 6 8 20 1 0 1 1 2
2010/11 HC Luzern U17-Novizen-A 15 8 12 20 20
2010/11 SC Reinach Damen Leistungsklasse A 9 6 8 14 41 3 1 6 7 10
2011/12 EHC Seewen U17-Top-Novizen 18 6 16 22 6
2011/12 SC Reinach Damen Leistungsklasse A 6 1 2 3 2 1 1 1 2 2
2012/13 EHC Seewen U17-Top-Novizen 12 9 11 20 8
2012/13 ZSC Lions Frauen Leistungsklasse A 11 8 16 24 10 7 6 4 10 2
2013/14 Univ. of Minnesota-Duluth WCHA 28 4 18 22 39
2014/15 Univ. of Minnesota-Duluth WCHA 37 10 19 29 14
2015/16 Univ. of Minnesota-Duluth WCHA 34 17 24 41 29
2016/17 Univ. of Minnesota-Duluth NCAA (W) 35 23 33 56 14
2017/18 Linköpings HC SDHL 36 39 22 61 28 9 4 3 7 2
2018/19 Linköping HC SDHL 18 16 22 38 12
2019/20 Brynäs IF SDHL 36 42 29 71 41 5 4 4 8 2
2020/21 Brynäs IF SDHL 36 31 51 82 24 8 2 11 13 4
2021/22 Brynäs IF SDHL 33 34 55 89 12 8 6 8 14 0
2022/23 Brynäs IF SDHL 32 18 43 61 16 8 3 9 12 4
2023/24 EV Zug SWHL B

International

Jahr Team Veranstaltung Sp T V Pkt SM +/−
2010 Schweiz U18-WM Div. I 5 4 5 9 2 +18
2011 Schweiz U18-WM 6 3 4 7 6 −3
2011 Schweiz WM 5 0 2 2 10 −2
2012 Schweiz U18-WM 6 4 2 6 12 +2
2014 Schweiz Olympia 5 1 1 2 6 −3
2015 Schweiz WM 4 1 3 4 4 +2
2016 Schweiz WM 5 3 5 8 12 +5
2017 Schweiz WM 6 4 5 9 2 +5
2017 Schweiz Olympia-Qual. 3 8 4 12 4 +6
2018 Schweiz Olympia 6 3 3 6 4 +3
2021 Schweiz WM 7 1 1 2 6 −4
2022 Schweiz Olympia 7 5 4 9 2 −3
2022 Schweiz WM 5 1 3 4 0 −6
2023 Schweiz WM 7 4 7 11 35 +1

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Weblinks

  • Offizielle Website
  • Lara Stalder in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
  • Lara Stalder bei eurohockey.com
  • Lara Stalder bei eliteprospects.com (englisch)
  • Spielerprofil Lara Stalder bei sochi2014.com (Memento vom 20. März 2014 im Internet Archive)
  • Tages-Anzeiger, Deborah Bucher: „Auf Zwischenstopp bei den ZSC Lions“, 21. September 2012

Einzelnachweise

  1. Lara Stalder - 2015-16 Women's Hockey. In: umdbulldogs.com. 16. Oktober 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. August 2016; abgerufen am 8. August 2016 (englisch). 
  2. Lara Stalder -- UMD's perfect fit. In: umdbulldogs.com. 7. Januar 2016, abgerufen am 8. August 2016 (englisch). 
  3. Daniel Monnin: Die Luzerner Eishockeyanerin Lara Stalder sieht ihre alten Bekannten wieder. In: luzernerzeitung.ch. 24. Juni 2019, abgerufen am 28. Januar 2020. 
  4. SDHL:s poängdrottning Lara Stalder skadad. In: svt.se. 17. Januar 2020, abgerufen am 28. Januar 2020 (schwedisch). 
  5. Lara Stalder historisk – får första Guldhjälmen någonsin. In: aftonbladet.se. 5. März 2020, abgerufen am 12. Oktober 2020 (schwedisch). 
  6. Der EV Zug möchte das Fraueneishockey revolutionieren – Sport soll professioneller werden. In: watson.ch. 10. August 2023, abgerufen am 19. Dezember 2023. 
  7. WM-Aufgebot der Schweiz. In: frauennati.ch. 1. April 2011, abgerufen am 8. August 2016. 
  8. College-Frischling schielt auf Bronze. In: Luzerner Zeitung. 4. Februar 2014, archiviert vom Original am 8. August 2016; abgerufen am 5. November 2021. 
  9. Frauennati.ch: Der U18-WM-Blog *. In: frauennati.ch. 29. März 2010, abgerufen am 8. August 2016. 
Personendaten
NAME Stalder, Lara
KURZBESCHREIBUNG Schweizer Eishockeyspielerin
GEBURTSDATUM 15. Mai 1994
GEBURTSORT Luzern, Schweiz