Lindenberg! Mach dein Ding

Film
Titel Lindenberg! Mach dein Ding
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2020
Länge 135 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Hermine Huntgeburth
Drehbuch
Produktion
  • Michael Lehmann
  • Johannes Pollmann
  • Günther Russ
Musik Oli Biehler
Kamera Sebastian Edschmid
Schnitt
Besetzung

Lindenberg! Mach dein Ding ist ein deutscher Spielfilm aus dem Jahr 2020 über Kindheit, Jugend und Beginn der Musikkarriere von Udo Lindenberg. Regie führte Hermine Huntgeburth, Hauptdarsteller ist Jan Bülow. Premiere feierte der Film am 7. Januar 2020 in Hamburg,[2] Kinostart war am 16. Januar 2020. Im frei empfangbaren Fernsehen war der Film erstmals am 18. Juli 2022 im ersten Fernsehprogramm der ARD zu sehen.[3][4]

Handlung

Udo begeistert sich schon als Kind fürs Trommeln. Die Familie leidet unter der Alkoholsucht des Vaters. Udo macht eine Lehre als Kellner, um hinterher zur See fahren zu können. Mit seinem Kumpel, dem Bassisten Steffi Stephan, vergnügt er sich in Hamburg. Er hat Engagements als Schlagzeuger bei diversen Jazzbands und einige Studiojobs. Ein Musikerkollege vermittelt ihm einen Job in einer Band zur US-Truppenunterhaltung in Libyen.

Zurück in Hamburg, spielt Udo in einer Rockband in der Musikkneipe „Onkel Pö“. Als deren Leader das Angebot eines Plattenvertrages ablehnt, sieht Udo seine Chance und empfiehlt sich selbst dem Teldec-Talentsucher Mattheisen. Schon als Jugendlicher hatte er das Ziel, einmal seine eigene Band zu haben, das er nie aus den Augen verlor. Mattheisen ist der Meinung, dass man nur mit englischsprachigen Rocksongs Erfolg haben könne. Das erste englischsprachige Album floppt jedoch. Als Udo deprimiert und mit Liebeskummer wieder in die Kneipe geht, rät ihm der Transvestit Butterfly, sich neu zu erfinden, zu sein, was er sein wolle, und der Welt seine Seele zu zeigen. Lindenberg singt daraufhin spontan den Song Mädchen aus Ost-Berlin, der bei den anwesenden Gästen, unter denen sich auch Mattheisen befindet, gut ankommt. Auf Mattheisens Drängen nimmt Udo einen Schlager für eine Single auf, setzt aber das Lied Hoch im Norden als B-Seite durch. Dieses wird zur Überraschung und großen Freude der Band im Radio gespielt. Nach der erfolgreichen Veröffentlichung des Albums Alles klar auf der Andrea Doria, neben dem Titelsong auch mit dem Hit Cello, handelt Lindenberg bei Mattheisen einen hohen Vorschuss aus. Als Steffi nach einem Konflikt mit Udo vorübergehend aussteigt, ist die weitere Karriere allerdings gefährdet. Zum entscheidenden Konzert in Hamburg erscheint Steffi im letzten Moment, und trotz eines alkoholbedingten Sturzes Lindenbergs zu Beginn wird der Auftritt zum Triumph.

Soundtrack

Der Soundtrack erschien am 10. Januar 2020. Er enthält 15 Lieder von Lindenberg, davon vier von Jan Bülow gesungen.[5] Vom neuen Song Niemals dran gezweifelt, der im Film von Lindenberg und dem Pianisten Jean-Jacques Kravetz zum Abspann wiedergegeben wird, gibt es zusätzlich eine Radioversion.

Rezeption

Britta Schmeis von epd Film lobt die „detailverliebte“ Ausstattung. Jan Bülow spiele Lindenberg mit „linkischer Scheu, jugendlicher Verletzlichkeit und schnoddriger Großmäuligkeit“. Seinen größten Charme entwickle der Film in den Rückblenden in Udos Kindheit.[6]

Jörg Brandes von Filmstarts findet es „schön, wie ganz nebenbei auf spätere Lindenberg-Charakteristika hingewiesen wird“ (z. B. Wohnen im Hotel, Eierlikör). Das Milieu von St. Pauli wirke echt, und das „musikalische Beiprogramm außerhalb von Lindenbergs Output“ sei stimmig. Insgesamt sei es ein „schmissiges, toll gespieltes und schön ausgestattetes Lindenberg-Biopic mit nur kleinen Schönheitsfehlern“.[7]

Zu einem negativen Urteil kommt Matthias Dell bei Spiegel Online, der den Film ein „reichlich schematische[s] und ziemlich lasche[s] Unterfangen“ nennt. Dies liege daran, dass „der Künstler kaum Probleme zu haben scheint“ und das Gezeigte von „Exzessen, Abstürzen und Verzweiflung […] weit entfernt“ sei. Das Werk sei letztlich „[n]üchtern betrachtet […] nichts anderes als eine edel aufpolierte Super-Jubiläums-Spezial-Edition-CD – ein Versuch, die Popularität von Udo Lindenberg durch ein Biopic mit Retro-Anmutung und gern gehörten Musikstücken ins Kino hinein zu kalkulieren“.[8]

Auszeichnungen

  • Filmpreis in Bronze als Bester Spielfilm (Michael Lehmann, Johannes Pollmann, Günther Russ),
  • Nominierungen in den Kategorien Beste männliche Hauptrolle (Jan Bülow), Bestes Kostümbild (Sabine Böbbis) und Bestes Maskenbild (Astrid Weber, Hannah Fischleder)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Lindenberg! Mach dein Ding. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; Prüf­nummer: 195155/K).Vorlage:FSK/Wartung/typ nicht gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  2. Weltpremiere von Lindenberg-Film in Hamburg gefeiert. In: welt.de, 8. Januar 2020.
  3. Lindenberg! Mach dein Ding. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 8. Januar 2023. 
  4. Nordmedia.de.
  5. Filmmusik: Lindenberg! Mach dein Ding. In: jpc.de, abgerufen am 1. Februar 2020.
  6. Kritik zu Lindenberg! Mach dein Ding. In: epd-film.de, 23. Dezember 2019.
  7. Lindenberg! Mach dein Ding. In: filmstarts.de, abgerufen am 1. Februar 2020.
  8. Matthias Dell: Sonderzug nach Nirgendwo. In: Spiegel Online. 16. Januar 2020, abgerufen am 24. April 2020. 
  9. Preisträger*innen 2020. In: deutscher-filmpreis.de (abgerufen am 25. April 2020).
Studioalben
  • Lindenberg
  • Daumen im Wind
  • Alles klar auf der Andrea Doria
  • Ball Pompös
  • Votan Wahnwitz
  • Galaxo Gang – Das sind die Herren vom andern Stern
  • Sister King Kong
  • Panische Nächte
  • Lindenbergs Rock Revue
  • Dröhnland Symphonie
  • Der Detektiv – Rock Revue 2
  • Panische Zeiten
  • Udopia
  • Keule
  • Odyssee
  • Götterhämmerung
  • Sündenknall
  • Phönix
  • Feuerland
  • Hermine: Udo Lindenberg singt Lieder von 1929 bis 1988
  • CasaNova
  • Bunte Republik Deutschland
  • Ich will dich haben
  • Gustav
  • Panik-Panther
  • Benjamin
  • Kosmos
  • Und ewig rauscht die Linde
  • Zeitmaschine
  • Der Exzessor
  • Atlantic Affairs
  • Stark wie Zwei
  • Stärker als die Zeit
    Musicalalben: Tell!
  • Hair: Die deutsche Neuaufnahme 1993
  • Hinterm Horizont
Gemeinschaftsalben
  • Kravetz
  • I Make You Feel Good
Livealben
Kompilationen
  • Panik Udo
  • Geen paniek
  • Meine Panik – Seine Größten Panik Hits
  • Alles klar!
  • I Don’t Know Who I Should Belong To
  • Gänsehaut – Der sanfte Udo Lindenberg
  • Wendezeiten
  • Unter die Haut.
  • Belcanto
  • Raritäten … & Spezialitäten
  • 30 Jahre Lindenberg
  • Das Beste … mit und ohne Hut
  • Balladen
  • Das Beste … mit und ohne Hut – Die 2te
  • Panikpräsident
  • Kompletto – Alle Hits
  • Absolut
  • Damenwahl
  • Panik mit Hut
  • 75 Jahre Panik
  • Udopium – Das Beste
Soundtracks
Lindenberg! Mach dein Ding
EPs
  • Amiga Quartett: Udo Lindenberg
  • Deutscher Rock mal ganz anders
Videoalben
  • Video Collection
  • Piratenfreunde
  • Die erste Vision
  • Sterne, die nie untergehen – Atlantic Affairs
  • Stark wie Zwei – Live
  • MTV Unplugged – Live aus dem Hotel Atlantic
  • Mit Udo Lindenberg auf Tour – Deutschland im März 2012
  • Ich mach mein Ding – Die Show
  • Stärker als die Zeit – Live
  • MTV Unplugged 2: Live vom Atlantik
Singles
  • Good Life City
  • Sommerliebe
  • Rock‘n’Roll Band
  • Candy Jane
  • Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt
  • Bodo Ballermann / Ich träume oft davon, ein Segelboot zu klau’n
  • Riki Masorati
  • Guten Tag, ich heiße Schmidt
  • Reeperbahn
  • Resus-negatief
  • Baby, wenn ich down bin
  • Die Heizer kommen
  • Berlin
  • Wozu sind Kriege da?
  • Bei uns in Spananien
  • Sonderzug nach Pankow
  • Du knallst in mein Leben
  • Odyssee
  • Russen
  • Nonnen
  • Germans
  • Grüne Mauer
  • Moskau
  • Find ich gut (Ede Ödelmann)
  • Ich lieb’ Dich überhaupt nicht mehr
  • Horizont
  • Der Generalsekretär
  • Alles klar auf der Andrea Doria
  • Ein Kommen und Gehen
  • Goodbye Johnny!
  • Die Klavierlehrerin
  • Airport (Dich Wiederseh’n …)
  • 16 Jahr
  • Madonna
  • Ein Herz kann man nicht reparieren
  • Geh nicht weg
  • Club der Millionäre
  • Renate von Stich
  • Panik-Panther
  • Nicht einfach nur mon amour
  • Wo ich meinen Hut hinhäng
  • Die Augen zu
  • Romeo & Juliaaah
  • Der blaue Planet
  • Let the Sunshine In
  • Manchmal bist du sowas von bescheuert
  • Fäuste aus Stahl
  • Ich bin ein Single
  • Ich will den Platz in meinem Herzen neu vermieten
  • Nana M.
  • Arschgesicht
  • Ich schwöre
  • Du und ich – und dann ganz lange gar nichts
  • Cello
  • König von Scheißegalien
  • You Can’t Run Away
  • Seid willkommen in Berlin
  • Gegen den Strom, gegen den Wind
  • Und trotzdem lieb’ ich dich so sehr
  • Pimmelkopp!
  • Nangijala
  • Damals in der DDR
  • Hallo Angie, das Merkel ich mir
  • Wenn Du durchhängst
  • Ganz anders
  • Mein Ding
  • Was hat die Zeit mit uns gemacht?
  • Ein Herz kann man nicht reparieren (Unplugged)
  • Cello (Unplugged)
  • Reeperbahn 2011 (What It’s Like) (Unplugged)
  • Nimm Dir das Leben und lass es nicht mehr los
  • Durch die schweren Zeiten
  • Eldorado (Live)
  • Wenn du gehst
  • Bunte Republik Deutschland (Live)
  • Einer muss den Job ja machen
  • Wir ziehen in den Frieden (Unplugged)
  • Radio Song (Unplugged)
  • Niemals dran gezweifelt
  • Mittendrin
  • Wieder genauso
  • Komet
  • Kompass
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