N’Golo Kanté

N’Golo Kanté
N'Golo Kanté (2018)
Personalia
Geburtstag 29. März 1991
Geburtsort Paris, Frankreich
Größe 171 cm[1]
Position Defensives Mittelfeld
Junioren
Jahre Station
1999–2010 JS Suresnes
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
2009–2010 JS Suresnes 18 (10)
2010–2012 US Boulogne B 14 0(3)
2012–2013 US Boulogne 38 0(3)
2013–2015 SM Caen 75 0(4)
2015–2016 Leicester City 37 0(1)
2016–2023 FC Chelsea 190 (11)
2023– al-Ittihad 16 0(1)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)2
2016–2022 Frankreich 53 0(2)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.
Stand: 3. Februar 2024

2 Stand: 3. Februar 2024

N’Golo Kanté (* 29. März 1991 in Paris) ist ein französischer Fußballspieler. Er gewann 2018 mit der französischen Nationalmannschaft die Weltmeisterschaft in Russland. 2016 wurde Kanté mit Leicester City und 2017 mit dem FC Chelsea englischer Meister. Im Jahre 2021 gewann er mit dem FC Chelsea die UEFA Champions League.

Karriere

Vereine

N’Golo Kanté (2013)

Kanté spielte von 1999 bis 2010[2][3] für einen unterklassigen Verein aus dem Pariser Vorort Suresnes, bevor er in die Reservemannschaft des Zweitligisten US Boulogne aufgenommen wurde.[4] Seine erstmalige Berufung in die Profimannschaft erfolgte am letzten Spieltag der Saison 2011/12, als er bei einer 1:2-Niederlage gegen die AS Monaco in der 79. Minute eingewechselt wurde. Im Sommer 2012 erhielt er mit 21 Jahren einen Vertrag für die erste Mannschaft, mit der er allerdings fortan in der dritten Liga antreten musste; dabei avancierte er sofort zum Stammspieler und verpasste im Lauf des Jahres lediglich eine Partie.

Zugleich weckte er das Interesse des Zweitligisten SM Caen, der ihn zur Spielzeit 2013/14 verpflichtete; aufgrund einer Ausstiegsklausel war der Transfer ablösefrei. Wie zuvor in Boulogne konnte er sich auch in Caen sofort einen Stammplatz erkämpfen. Er verpasste in seinem ersten Jahr keine einzige Partie und leistete so seinen Beitrag zum im Folgejahr erreichten Aufstieg in die oberste nationale Spielklasse. Am 9. August 2014 erreichte er bei einem 3:0-Sieg gegen den FC Évian Thonon Gaillard sein Erstligadebüt und war dabei in der 12. Spielminute gleich als Torschütze zur Stelle. Auch in der höchsten Liga nahm er in der nachfolgenden Zeit einen festen Stammplatz ein.

Zu Beginn der Saison 2015/16 folgte sein erstmaliger Wechsel ins Ausland, als er vom englischen Erstligisten Leicester City unter Vertrag genommen wurde. Dabei wurde eine Ablösesumme von rund acht Millionen Euro fällig.[5][6] Kanté kam in 37 Spielen zum Einsatz und wurde mit seinem Team englischer Meister.

Zur Saison 2016/17 wechselte Kanté zum FC Chelsea.[7] Hier setzt er sich als Stammspieler im Mittelfeld der Blues durch und wurde am Ende der Saison wieder englischer Meister. Er wurde von seinen Spielerkollegen und den britischen Sportjournalisten zum Spieler des Jahres gewählt[8] und ein halbes Jahr später zum französischen Fußballer des (Kalender-)Jahres. Im Mai 2021 gewann Kanté die UEFA Champions League. Im Finale besiegte Chelsea den Ligarivalen Manchester City mit 1:0.

Nach der Saison 2022/23 wechselte Kanté zum al-Ittihad Club nach Saudi-Arabien.[9] Kanté galt während seiner Zeit bei FC Chelsea als einer der besten defensiven Mittelfeldspieler der Welt.[10]

Nationalmannschaft

Kanté während der WM 2018

Kanté debütierte am 25. März 2016 bei einem 3:2-Sieg in einem Freundschaftsspiel gegen die Niederlande für die französische Nationalelf, als er zur zweiten Hälfte eingewechselt wurde. Vier Tage später zählte er an seinem 25. Geburtstag bei einer Begegnung gegen Russland (4:2) erstmals zur Startelf der Franzosen und erzielte in diesem Spiel seinen ersten Treffer für die Nationalmannschaft.[6]

Er war Mitglied des französischen Kaders bei der Europameisterschaft 2016 in Frankreich und stand in den ersten beiden Spielen in der Startelf. Im Eröffnungsspiel gegen Rumänien gab er kurz vor Schluss die Vorlage zum 2:1-Siegtreffer. Im Achtelfinale gegen Irland bekam er früh eine Gelbe Karte und wurde beim Stand von 0:1 zur Halbzeit ausgewechselt. Da es seine zweite Verwarnung gewesen war, war er im Viertelfinale gesperrt. Im Halbfinale gegen Deutschland kam er erst als Einwechselspieler in der Schlussviertelstunde zum Einsatz, im Endspiel, das das Team mit 0:1 gegen Portugal verlor, kam er nicht zum Einsatz.[11]

Die Weltmeisterschaft 2018 in Russland bestritt Kanté als Stammspieler im defensiven Mittelfeld neben Paul Pogba. Er bestritt alle Spiele von Anfang an und wurde nur im Finale gegen Kroatien in der 55. Minute für Steven Nzonzi ausgewechselt, da nach einer frühen gelben Karte ein vorzeitiger Platzverweis drohte. Nach dem 4:2-Sieg wurde er mit der Équipe Tricolore Weltmeister.

Bei der Europameisterschaft 2021 gelangte er mit der französischen Auswahl bis ins Achtelfinale, ehe Frankreich dort gegen die Schweiz im Elfmeterschießen ausschied.

Privatleben

Kantés Eltern kamen 1980 von Mali nach Frankreich, wo er mit seiner Schwester in einfachen Verhältnissen in Rueil-Malmaison im Département Hauts-de-Seine aufwuchs.[12] Er hat insgesamt acht Geschwister. 2002 starb sein Vater.[13] 2018 starb ein Bruder.[14] Kanté gilt als schüchtern und introvertiert.[13] Benannt ist er nach Ngolo Diarra, dem König des Reichs von Bambara. Kanté ist gläubiger und praktizierender Muslim, übt seine Religion aber sehr zurückhaltend aus.[13][15][16]

Laut Football Leaks ist einer seiner bisherigen Spielerberater, den er seit seiner Jugend aus Hauts-de-Seine kennt, wegen Urkundenfälschung, Betrugs und mehrmaligen Cannabisbesitzes polizeibekannt.[14] Jener Berater wurde wegen letzterem zu Haftstrafen verurteilt.[14] Als Kanté den Pariser Vorort, in dem er aufgewachsen ist, im Jahr 2017 besuchte, drohte ein Familienangehöriger dieses Beraters mit der Ermordung desselben, sollte Kanté nicht diesen zugunsten eines von jenen Erpressern vorgeschlagenen Beraters wechseln.[14] Stand November 2019 hat er sich nicht von diesem Spielerberater, dessen Angehörige ihn erpressten, getrennt.[14]

Titel und Auszeichnungen

Nationalmannschaft

Vereine

International
England

Auszeichnungen

Weblinks

Commons: N’Golo Kanté – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • N’Golo Kanté in der Datenbank von weltfussball.de
  • Kanté auf der Website des französischen Verbandes

Einzelnachweise

  1. N'Golo Kante. Chelsea F.C.; abgerufen im 1. Januar 1 (englisch). 
  2. Ariane Riou: Hauts-de-Seine : le club de N’Golo Kanté, à Suresnes, a vibré pour son champion. In: LeParisien.fr. 15. Juli 2018, abgerufen am 26. Juli 2019 (französisch). 
  3. N'Golo Kanté : Made in Suresnes. Abgerufen am 26. Juli 2019 (französisch). 
  4. Le FC Mantois engage Yenga. In: LeParisien.fr, 25. August 2010 (französisch).
  5. Football: N'Golo Kanté, footballdatabase.eu
  6. a b N'Golo Kanté - Spielerprofil, transfermarkt.de
  7. Kante signs. FC Chelsea, 16. Juli 2016, abgerufen am 16. Juli 2016 (englisch).
  8. Kanté ist Englands Fußballer des Jahres. In: Spiegel Online, 24. April 2017.
  9. 4-4-2.com. Abgerufen am 22. Juni 2023. 
  10. Stanislav Schupp: Profitraum lange weit weg: Als Chelseas N'Golo Kante noch Buchhalter werden wollte. In: goal.com. 17. November 2020, abgerufen am 2. Mai 2021. 
  11. Kaderliste mit Einsätzen auf UEFA.com, abgerufen am 18. Juli 2016
  12. N'Golo Kante: How can Premier League clubs create next star? In: BBC Sport. 28. März 2017 (bbc.com [abgerufen am 19. Juli 2018]). 
  13. a b c Jean Mikhail: N’Golo Kanté im Porträt: Frankreichs Geheimwaffe im Mittelfeld. 5. Juli 2016 (welt.de [abgerufen am 9. August 2019]). 
  14. a b c d e SPIEGEL ONLINE: Frankreichs Fußballstar N’Golo Kanté: Steckt der Weltmeister und Chelsea-Profi in einem kriminellen Milieu fest? Abgerufen am 27. November 2019. 
  15. Tom Williams: Finding N'Golo Kante: The Men Who Discovered the PFA Player of the Year. In: Bleacher Report. (bleacherreport.com [abgerufen am 19. Juli 2018]). 
  16. Diese Fußball-Stars sind Muslime von Geburt an. Diese konvertierten. In: LigaLIVE. 2. Oktober 2018, abgerufen am 9. August 2019. 
Kader des Ittihad FC in der Saison 2023/24

Saleh al-Amri | Sultan al-Farhan | Ahmed al-Ghamdi | Faisal al-Ghamdi | Hamed al-Ghamdi | Turki al-Jaadi | Abdullah al-Jadani | Mohammed al-Mahasne | Suwailem al-Manhali | Abdullah al-Mayouf | Osama al-Mermesh | Saad al-Mousa | Awad al-Nashri | Madallah al-Olayan | Marwan al-Sahafi | Farhah al-Shamrani | Ahmed Bamasud | Karim Benzema | Igor Coronado | Fabinho | Marcelo Grohe | Talal Haji | Abderrazak Hamdallah | Omar Hawsawi | Zakaria Hawsawi | Ahmed Hegazy | Jota | Hassan Kadesh | N’Golo Kanté | Luiz Felipe | Romarinho | Muhannad Shanqeeti | Ahmed Sharahili

Cheftrainer: Marcelo Gallardo

Englands Fußballer des Jahres der Football Writers’ Association (FWA)

1948: Stanley Matthews | 1949: Johnny Carey | 1950: Joe Mercer | 1951: Harry Johnston | 1952: Billy Wright | 1953: Nat Lofthouse | 1954: Tom Finney | 1955: Don Revie | 1956: Bert Trautmann | 1957: Tom Finney | 1958: Danny Blanchflower | 1959: Syd Owen | 1960: Bill Slater | 1961: Danny Blanchflower | 1962: Jimmy Adamson | 1963: Stanley Matthews | 1964: Bobby Moore | 1965: Bobby Collins | 1966: Bobby Charlton | 1967: Jack Charlton | 1968: George Best | 1969: Dave Mackay / Tony Book | 1970: Billy Bremner | 1971: Frank McLintock | 1972: Gordon Banks | 1973: Pat Jennings | 1974: Ian Callaghan | 1975: Alan Mullery | 1976: Kevin Keegan | 1977: Emlyn Hughes | 1978: Kenny Burns | 1979: Kenny Dalglish | 1980: Terry McDermott | 1981: Frans Thijssen | 1982: Steve Perryman | 1983: Kenny Dalglish | 1984: Ian Rush | 1985: Neville Southall | 1986: Gary Lineker | 1987: Clive Allen | 1988: John Barnes | 1989: Steve Nicol | 1990: John Barnes | 1991: Gordon Strachan | 1992: Gary Lineker | 1993: Chris Waddle | 1994: Alan Shearer | 1995: Jürgen Klinsmann | 1996: Éric Cantona | 1997: Gianfranco Zola | 1998: Dennis Bergkamp | 1999: David Ginola | 2000: Roy Keane | 2001: Teddy Sheringham | 2002: Robert Pires | 2003–2004: Thierry Henry | 2005: Frank Lampard | 2006: Thierry Henry | 2007–2008: Cristiano Ronaldo | 2009: Steven Gerrard | 2010: Wayne Rooney | 2011: Scott Parker | 2012: Robin van Persie | 2013: Gareth Bale | 2014: Luis Suárez | 2015: Eden Hazard | 2016: Jamie Vardy | 2017: N’Golo Kanté | 2018: Mohamed Salah | 2019: Raheem Sterling | 2020: Jordan Henderson | 2021: Rúben Dias | 2022: Mohamed Salah | 2023: Erling Haaland

Englands Fußballer des Jahres der Spielergewerkschaft PFA


Spieler-Wahl

1974: Norman Hunter | 1975: Colin Todd | 1976: Pat Jennings | 1977: Andy Gray | 1978: Peter Shilton | 1979: Liam Brady | 1980: Terry McDermott | 1981: John Wark | 1982: Kevin Keegan | 1983: Kenny Dalglish | 1984: Ian Rush | 1985: Peter Reid | 1986: Gary Lineker | 1987: Clive Allen | 1988: John Barnes | 1989: Mark Hughes | 1990: David Platt | 1991: Mark Hughes | 1992: Gary Pallister | 1993: Paul McGrath | 1994: Éric Cantona | 1995: Alan Shearer | 1996: Les Ferdinand | 1997: Alan Shearer | 1998: Dennis Bergkamp | 1999: David Ginola | 2000: Roy Keane | 2001: Teddy Sheringham | 2002: Ruud van Nistelrooy | 2003–2004: Thierry Henry | 2005: John Terry | 2006: Steven Gerrard | 2007–2008: Cristiano Ronaldo | 2009: Ryan Giggs | 2010: Wayne Rooney | 2011: Gareth Bale | 2012: Robin van Persie | 2013: Gareth Bale | 2014: Luis Suárez | 2015: Eden Hazard | 2016: Riyad Mahrez | 2017: N’Golo Kanté | 2018: Mohamed Salah | 2019: Virgil van Dijk | 2020–2021: Kevin De Bruyne | 2022: Mohamed Salah

Fan-Wahl

2001: Steven Gerrard | 2002: Ruud van Nistelrooy | 2003–2004: Thierry Henry | 2005: Frank Lampard | 2006: Wayne Rooney | 2007–2008: Cristiano Ronaldo | 2009: Steven Gerrard | 2010: Wayne Rooney | 2011: Raul Meireles | 2012: Robin van Persie | 2013: nicht vergeben | 2014: Luis Suárez | 2015: Alexis Sánchez | 2016: Riyad Mahrez | 2017: Harry Kane | 2018: Mohamed Salah | 2019: Eden Hazard | 2020: Sadio Mané | 2021–2022: Mohamed Salah

1957: Kees Rijvers | 1958: Maurice Lafont | 1959: Jules Sbroglia | 1960: Raymond Kopa | 1961: Mahi Khennane / Pierre Bernard | 1962: André Lerond | 1963: Yvon Douis | 1964: Marcel Artelesa | 1965–1966: Philippe Gondet | 1967–1968: Bernard Bosquier | 1969: Hervé Revelli | 1970–1971: Georges Carnus | 1972: Marius Trésor | 1973–1974: Georges Bereta | 1975: Jean-Marc Guillou | 1976–1977: Michel Platini | 1978: Jean Petit | 1979: Maxime Bossis | 1980: Jean-François Larios | 1981: Maxime Bossis | 1982–1983: Alain Giresse | 1984: Jean Tigana | 1985: Luis Fernández | 1986: Manuel Amoros | 1987: Alain Giresse | 1988: Stéphane Paille | 1989: Jean-Pierre Papin | 1990: Laurent Blanc | 1991: Jean-Pierre Papin | 1992: Alain Roche | 1993: David Ginola | 1994: Bernard Lama | 1995: Vincent Guérin | 1996: Didier Deschamps | 1997: Lilian Thuram | 1998: Zinédine Zidane | 1999: Sylvain Wiltord | 2000: Thierry Henry | 2001: Patrick Vieira | 2002: Zinédine Zidane | 2003–2006: Thierry Henry | 2007–2008: Franck Ribéry | 2009: Yoann Gourcuff | 2010: Samir Nasri | 2011–2012: Karim Benzema | 2013: Franck Ribéry | 2014: Karim Benzema | 2015: Blaise Matuidi | 2016: Antoine Griezmann | 2017: N’Golo Kanté | 2018–2019: Kylian Mbappé | 2021: Karim Benzema | 2022: Kylian Mbappé

Normdaten (Person): VIAF: 9106147665846260670004 | Wikipedia-Personensuche | Kein GND-Personendatensatz. Letzte Überprüfung: 4. Mai 2023.
Personendaten
NAME Kanté, N’Golo
KURZBESCHREIBUNG französischer Fußballspieler
GEBURTSDATUM 29. März 1991
GEBURTSORT Paris, Frankreich