Ogobara Doumbo

Ogobara Doumbo

Ogobara K. Doumbo (* 1956 in Mantéou, Region Mopti, Mali; † 9. Juni 2018 in Marseille, Frankreich) war ein malischer Mediziner.

Doumbo galt als Experte für die Behandlung der Malaria und die Erforschung von Impfungen gegen die Tropenkrankheit. Außerdem machte er sich um die Entwicklung des Gesundheitswesens in Mali und anderen Ländern Afrikas verdient.

Leben und Wirken

Ogobara Doumbo gehörte zur Volksgruppe der Dogon. Er war nach eigenen Angaben das erste Mitglied seiner Familie, das lesen und schreiben lernte. Er studierte an der Universität Bamako Medizin und arbeitete nach dem Studienabschluss zunächst als Distrikt-Arzt in Selingué. Durch die Vermittlung von Philippe Ranque erhielt er eine zusätzliche Ausbildung in Frankreich auf dem Gebiet der Parasitologie (Master an der Universität Aix-Marseille, Ph.D. an der Universität Montpellier 1992). Anschließend kehrte er nach Mali zurück, wo er eine Professur an der Universität Bamako erhielt und später Gründungsdirektor des Malaria Research and Training Centre wurde.

Doumbo und Mitarbeiter fanden unter anderem das Gen für Resistenz des Malaria-Erregers gegen Chloroquin. Doumbo war Leiter mehrerer klinischer Studien zur Behandlung der Malaria und zu Impfungen gegen diese Krankheit. Er war Leiter der Arbeitsgruppe der Initiative multilatérale sur le Paludisme (MIM) der Weltgesundheitsorganisation WHO. Auf ihn geht das Programm zur intermittierenden Malariaprophylaxe von Schwangeren und Kindern unter 5 Jahren zurück.

Ogobara Doumbo entwickelte ein Programm zur Verbesserung des Zugangs zu medizinischer Versorgung in Mali, wobei er auf Erfahrungen mit Hausarztprogrammen im „Hinterland“ von Marseille zurückgriff. Das Programm wurde von der WHO validiert und auf Madagaskar, Benin und Guinea übertragen.

Doumbo hat laut Datenbank Scopus einen h-Index von 76 (Stand August 2023).[1]

Ogobara K. Doumbo starb an Komplikationen eines chirurgischen Eingriffs. Er hinterließ zwei Frauen und zehn Kinder.

Auszeichnungen (Auswahl)

Literatur

  • Coline Garré: Décès du Pr Ogobara Doumbo, spécialiste du paludisme internationalement reconnu. In: lequotidiendumedecin.fr. 12. Juni 2018, abgerufen am 9. Juni 2023. 
  • Florence Rosier: Le professeur Ogobara Doumbo, figure de la lutte contre le paludisme, est mort. In: lemonde.fr. 13. Juni 2018, abgerufen am 9. Juni 2023 (französisch). 
  • Andrew R. Green: Ogobara Doumbo. In: The Lancet. Band 392, Nr. 10142, 1. Juli 2018, S. 116, doi:10.1016/S0140-6736(18)31512-5. 
  • Tribute to Professeur Ogobara Doumbo (1956–2018). In: Médecine et santé tropicales. Band 28, Nr. 4, 1. Oktober 2018, S. 373–374, doi:10.1684/mst.2018.0839. 
  • Abdoulaye Djimde, Louis H. Miller, Christopher V. Plowe: Professor Ogobara K. Doumbo (1956–June 9, 2018). In: American Journal of Tropical Medicine and Hygiene. Band 99, Nr. 5, November 2018, S. 1118–1119, doi:10.4269/ajtmh.18-1956. 
  • Informationen zu und akademischer Stammbaum von Ogobara Doumbo bei academictree.org

Einzelnachweise

  1. Doumbo, Ogobara K. In: scopus.com. Scopus, abgerufen am 19. August 2023 (englisch). 
  2. Christophe Mérieux Prize 2007. In: fondation-merieux.org. 17. September 2013, abgerufen am 9. Juni 2023 (französisch). 
  3. Ogobara Doumbo. Académie nationale de médecine, abgerufen am 9. Juni 2023 (französisch). 
  4. Les Prix Inserm. Institut national de la santé et de la recherche médicale (Inserm), abgerufen am 9. Juni 2023 (französisch). 
Normdaten (Person): VIAF: 208871310 | Wikipedia-Personensuche | Kein GND-Personendatensatz. Letzte Überprüfung: 19. August 2023.
Personendaten
NAME Doumbo, Ogobara
ALTERNATIVNAMEN Doumbo, Ogobara K.
KURZBESCHREIBUNG malischer Mediziner
GEBURTSDATUM 1956
GEBURTSORT Mantéou, Region Mopti, Mali
STERBEDATUM 9. Juni 2018
STERBEORT Marseille, Frankreich