Opernbesetzungen der Salzburger Festspiele 1927 bis 1930
Die Opernbesetzungen der Salzburger Festspiele 1927 bis 1930 umfassen alle Opernaufführungen der Salzburger Festspiele in diesen Jahren. Diese Jahre wurden insbesondere vom Dirigenten Franz Schalk, dem Direktor der Wiener Staatsoper, geprägt, der 1931 verstarb. Dirigate von Opern übernahmen auch Robert Heger und Bruno Walter sowie erstmals 1929 Clemens Krauss, der Schalk als Wiener Operndirektor nachfolgte.
Inhaltsverzeichnis
1Konzept
21927
31928
3.1Gastspiele
41929
51930
6Siehe auch
7Quelle
8Einzelnachweise
Konzept
In den Jahren 1927 bis 1930 entschied sich das Schicksal der Festspiele. Es waren turbulente Zeiten, die vor allem Max Reinhardt in den Mittelpunkt heftiger Kontroversen rückten. Es war Reinhardt, der 1920 mit dem Jedermann von Hugo von Hofmannsthal am Domplatz die Festspiele begründet hatte, der 1925 den Bau des Festspielhauses gefordert und erreicht hatte, der 1926 die Felsenreitschule als großartige Spielstätte der Salzburger Festspiele entdeckt hatte. Und es war Reinhardt, der – durchaus mit antisemitischen Untertönen – von der Presse aufs Heftigste kritisiert, fallweise aber auch hofiert und glorifiziert wurde.
In Reinhardts Schatten kümmerte sich Franz Schalk, Direktor der Wiener Staatsoper bis 1929, ruhig und verlässlich um den Aufbau von Oper und Konzert bei den Festspielen. Alljährlich dirigierte er zwei Opern, Beethovens Fidelio, den er als Festspieloper etablierte, und eine Mozart-Oper, den Don Giovanni oder Die Zauberflöte, sowie einige Orchesterkonzerte. Auch im Konzertsaal war er der Wiener Klassik und Romantik verpflichtet, Mozart, Beethoven, Haydn, Schubert und Bruckner. Schalks Leistung für die Festspiele ist bis heute nicht entsprechend anerkannt, zumal es ihm Jahr für Jahr gelang, erstrangige Sängerensembles zu den noch jungen Festspielen zu holen. Neben Schalk konnten sich zwei jüngere Dirigenten in Salzburg etablieren, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Einerseits der Feingeist Bruno Walter aus Berlin, einer jüdischen Familie entstammend, interessiert an Mozart und Mahler, Gluck und Wagner. Andererseits der ehrgeizige Clemens Krauss aus Wien, durchaus deutschnational, der sich für die Werke der Familie Strauss und von Richard Strauss einsetzte. Die beiden konnten einander nicht leiden und dennoch gelang es Salzburg, beide an die Festspiele zu binden.[1] So sollten beide die kommende Periode von 1931 bis 1934 prägen.
Die Jahre 1927 bis 1930 bedeuteten auch eine maßgebliche Erweiterung des Salzburger Repertoires. Drei für die Zukunft wichtige Werke wurden in diesen Jahren in Salzburg verankert – 1927 der Fidelio, 1928 Die Zauberflöte und schließlich 1929 Der Rosenkavalier. Zugleich nahm die Oper Besitz vom neuen Festspielhaus und verdrängte Schritt für Schritt das Schauspiel. 1927 war der Fidelio in luxuriöser Besetzung die erste Oper im Festspielhaus, 1929 fanden alle Opernvorstellungen dort statt und danach nutzte man das intime Stadttheater nur mehr recht selten für Opernaufführungen. Franz Schalk verkündete auf einer Pressekonferenz 1930 offen und ehrlich, dass die Festspiele nunmehr eine internationale Veranstaltung geworden seien und dass in Zukunft die Musik und nicht das Theater den Ton angeben werde.[2]
Josef Kaut: Die Salzburger Festspiele 1920-1981, Mit einem Verzeichnis der aufgeführten Werke und der Künstler des Theaters und der Musik von Hans Jaklitsch. Residenz Verlag, Salzburg 1982, ISBN 3-7017-0308-6, S.244–249.
Einzelnachweise
↑Stephen Gallup: Die Geschichte der Salzburger Festspiele. Orac, Wien 1989, ISBN 978-3-7015-0164-9, S. 84.
↑Stephen Gallup: Die Geschichte der Salzburger Festspiele. Orac, Wien 1989, ISBN 978-3-7015-0164-9, S. 86.