Pakistanische Frauen-Cricket-Nationalmannschaft

Pakistanische Cricket-Nationalmannschaft der Frauen
Test-Status
erhalten
1998
Erstes Test-
Match
Sri Lanka Sri Lanka in Colombo, April 1998
Erstes ODI Neuseeland Neuseeland in Christchurch, Januar 1997
Erstes T20I Irland Irland in Dublin, Mai 2009
Kapitän Bismah Maroof
Coach David Hemp
Offizielles ICC ODI-Ranking 9 von 13[1]
Offizielles ICC T20I-Ranking 7 von 55[1]
World-Cup-Teilnahmen 5/12
Erster World Cup 1997
Bestes World Cup Super 6 (2009)
T20-World-Cup-Teilnahmen 8/8
Erster T20 World Cup 2009
Bestes T20 World Cup Vorrunde
Asia-Cup-Teilnahmen 6/8
Bestes Asia-Cup-Ergebnis 2. Platz (2012, 2016)
Stand von 26. Februar 2023

Die pakistanische Cricket-Nationalmannschaft der Frauen repräsentiert das Land Pakistan seit 1997 in internationalen Cricket-Wettbewerben für Frauen. Größte Erfolge bisher sind der Gewinn der Asienspiele 2010 und 2014.

Geschichte

Die Anfänge

Versuche Frauen-Cricket in Pakistan einzuführen gingen vorwiegend auf eine Initiative der Geschwister Shaiza und Sharmeen Khan im Jahr 1996 zurück, wurden jedoch mit Hilfe von Todesdrohungen und Gerichtsverfahren unterbunden.[2] Den Vorschlag 1997 ein Spiel gegen Indien zu absolvieren wurde durch die Regierung von Nawaz Sharif unterbunden.[3] Dennoch gelang es ihnen eine Tour nach Neuseeland und Australien zu organisieren und in Neuseeland im Januar 1997 ihr erstes Frauen-ODI zu absolvieren.[2] Trotz Niederlagen in allen drei bestrittenen Spielen wurden sie zum Women’s Cricket World Cup 1997 eingeladen. Dort verloren sie alle Spiele ihrer Vorrundengruppe.

Das erste Frauen-Test-Match bestritt Pakistan auf einer Tour in Sri Lanka im April 1998.[4] Im Sommer 2000 reisten sie nach Irland und verloren die ausgetragenen ODIs und den Test deutlich.[5] Der erste Sieg in einem ODI erfolgte auf heimischen Boden, als sie bei einer Tour der Niederlande die 7-Spiele-Serie mit 4–3 gewannen.

Organisation innerhalb des PCB

Pakistanisches Team beim Women’s Cricket World Cup 2009

Zu diesem Zeitpunkt wurde die Nationalmannschaft durch die Pakistan Women's Cricket Control Association kontrolliert. Es kam zu Gerichtsverfahren, als das Frauenspiel in Pakistan von Seiten des Pakistan Cricket Boards (PCB) übernommen wurde.[6] Dies führte dazu, dass die Mannschaft beinahe nicht für die Qualifikation für den Women’s Cricket World Cup 2005 in den Niederlanden teilnehmen konnte.[7] Als die Probleme gelöst waren, konnte das Team nur gegen Schottland und Japan gewinnen und so nicht die Qualifikation für das Endrundenturnier erreichen. Als Folge veranlasste der International Cricket Council, dass die Verbände grundsätzlich Frauen- und Männercricket gemeinsam verwalten mussten.

Beim Women's Cricket World Cup Qualifier 2008 konnten sie ins Finale einziehen und sich somit wieder für eine Weltmeisterschaft qualifizieren. Beim 2009 gelang ihnen in der Vorrunde ein Sieg gegen Sri Lanka und damit der Einzug in die Super 6 Runde. Dort konnten sie sich ausschließlich gegen die West Indies durchsetzen und schieden damit aus. Im Sommer bei der ersten Austragung der ICC Women’s World Twenty20 verloren sie alle Vorrundenspiele und schieden somit frühzeitig aus. Bei der Ausgabe ein Jahr später in den West Indies konnten sie kein Spiel gewinnen und schieden so in der Vorrunde aus.

Erfolge bei Asienspiele

Ihren ersten großen Erfolg feierten sie bei den Asienspielen 2010 in China, als sie das Turnier im Finale gegen Bangladesch mit 10 Wickets gewannen.[8] Durch das mäßige Abschneiden bei den letzten Weltmeisterschaften musste sich Pakistan erneut für die nächsten internationalen Wettbewerbe qualifizieren. Dies gelang ihnen beim Women’s Cricket World Cup Qualifier 2011, als sie in das Finale einziehen konnten. Beim World Twenty20 2012 konnten sie in der Vorrunde nur gegen Indien gewinnen und schieden erneut in der Vorrunde aus. Beim Women’s Cricket World Cup 2013 blieben sie abermals ohne Sieg, beim World Twenty20 2014 gelang ihnen in der Vorrunde ein Sieg gegen Irland[9] und sie wurden abschließend Siebter. Bei den in Südkorea ausgetragenen Asienspielen 2014 konnten sie ihren Titel von vor vier Jahren verteidigen.[10]

Seitdem war ihr bestes Ergebnis ein sechster Platz beim World Twenty20 2016, als sie gegen Indien und Bangladesch gewannen,[11] aber dennoch in der Vorrunde ausschieden.[12] Beim Cricket World Cups 2017 konnten sie abermals kein Spiel gewinnen.[13] Bei den Twenty20-Weltmeisterschaften 2018, 2020 und 2023 konnten sie jeweils nur ein Spiel gewinnen und schieden so jedes Mal in der Vorrunde aus.

Spielerinnen

Spielerstatistiken

Insgesamt haben für Pakistan 20 Spieler WTests, 85 Spieler WODIs und 48 Spieler WTwenty20 gespielt. Im Folgenden sind die Spielerinnen aufgeführt, die für die pakistanische Mannschaft die meisten Runs und Wickets erzielt haben.

Runs

Test ODI Twenty20
Spieler Zeitraum Tests Runs Spieler Zeitraum ODIs Runs Spieler Zeitraum T20Is Runs
Kiran Baluch 1998–2004 3 360 Javeria Khan 2008–heute 111 2.777 Bismah Maroof 2009–2020 108 2.225
Sajjida Shah 2000–2004 2 100 Bismah Maroof 2006–2021 108 2.602 Javeria Khan 2009–heute 105 1.895
Shaiza Khan 1998–2004 3 069 Sana Mir 2005–2019 120 1.630 Nida Dar 2010–heute 108 1.207
Khursheed Jabeen 2000–2004 2 046 Nain Abidi 2006–2017 87 1.625 Nain Abidi 2009–2018 068 0972
Zehmarad Afzal 2000–2000 1 045 Nahida Khan 2009–heute 62 1.318 Sana Mir 2009–2019 106 0802
Stand: 6. November 2021[14] Stand: 6. November 2021[15] Stand: 6. November 2021[16]

Wickets

Test ODI Twenty20
Spieler Zeitraum Tests Wickets Spieler Zeitraum ODIs Wickets Spieler Zeitraum T20Is Wickets
Shaiza Khan 1998–2004 3 19 Sana Mir 2005–2019 120 151 Nida Dar 2010–heute 108 103
Nazia Nazir 1998–2004 3 07 Sadia Yousuf 2008–2017 059 078 Sana Mir 2009–2019 106 089
Sharmeen Khan 1998–2000 2 05 Nida Dar 2010–heute 082 073 Sadia Yousuf 2010–2017 051 057
Urooj Mumtaz 2004–2004 1 02 Asmavia Iqbal 2005–2017 092 070 Anam Amin 2014–heute 057 057
Kiran Baluch 1998–2004 3 02 Shaiza Khan 1997–2004 040 063 Asmavia Iqbal 2009–2016 068 044
Stand: 6. November 2021[17] Stand: 6. November 2021[18] Stand: 6. November 2021[19]

Mannschaftskapitäninnen

Bisher hat insgesamt eine Spielerin als Kapitänin für Pakistan in einem WTest fungiert, sieben für ein WODI und fünf für ein WTwenty20.[20]

WTest WODI WTwenty20
Nr. Name Zeitraum Name Zeitraum Name Zeitraum
1 Shaiza Khan 1998–2004 Shaiza Khan 1997–2004 Sana Mir 2009–2016
2 Sadia Butt 2003 Sania Khan 2010
3 Sana Javed 2005–2006 Bismah Maroof 2013–2020
4 Urooj Mumtaz 2006–2009 Javeria Khan 2018–heute
5 Sana Mir 2009–2017 Aliya Riaz 2021
6 Bismah Maroof 2013–2019
7 Javeria Khan 2018–heute

Internationale Turniere

Women’s Cricket World Cup (Platzierungen)

Women’s World Twenty20 (Platzierungen)

Women’s Asia Cup

Weblinks

Commons: Pakistanische Frauen-Cricket-Nationalmannschaft – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b ICC rankings for Tests, ODIs, T20 & Women's ODI and T20. Cricinfo, abgerufen am 26. Februar 2023 (englisch). 
  2. a b Fiona Bollen: Women’s Cricket World Cup: Pakistan’s journey from death threats to place on the world stage. The Daily Telegraph, 4. Juli 2017, abgerufen am 6. November 2020 (englisch). 
  3. Bowlers in baggy pants will bat for women's rights. Cricinfo, 23. September 2005, abgerufen am 6. November 2020 (englisch). 
  4. Only Test, Colombo (Colts), Apr 17-20 1998, Pakistan Women tour of Sri Lanka. Cricinfo, abgerufen am 6. November 2020 (englisch). 
  5. Ireland to play Pakistan in first men's Test match in May. BBC, 12. Oktober 2017, abgerufen am 6. November 2020 (englisch). 
  6. PWCCA obtains stay against PCB. Cricinfo, 22. April 2003, abgerufen am 6. November 2020 (englisch). 
  7. Pakistan pulls team out of IWCC qualifying tournament. Cricinfo, 12. Juli 2003, abgerufen am 6. November 2020 (englisch). 
  8. Pakistan women win historic gold at Asian Games. Cricinfo, 19. November 2010, abgerufen am 6. November 2020 (englisch). 
  9. Maroof, Asmavia lead Pakistan to consolation win. Cricinfo, 31. März 2014, abgerufen am 6. November 2020 (englisch). 
  10. Pakistan clinch thriller to win gold. Cricinfo, 26. September 2014, abgerufen am 6. November 2020 (englisch). 
  11. Ameen, Maroof flatten Bangladesh Women. Cricinfo, 24. März 2016, abgerufen am 6. November 2020 (englisch). 
  12. Vithushan Ehantharajah: Edwards 77* takes England Women to semis. Cricinfo, 27. März 2016, abgerufen am 6. November 2020 (englisch). 
  13. Manodara 84 ensures Sri Lanka clinch thriller. Cricinfo, 15. Juli 2017, abgerufen am 6. November 2020 (englisch). 
  14. Records / Pakistan Women / Women’s Test Matches / Most Runs. Cricinfo, abgerufen am 6. November 2021 (englisch). 
  15. Records / Pakistan Women / Women’s One-Day Internationals / Most Runs. Cricinfo, abgerufen am 6. November 2021 (englisch). 
  16. Records / Pakistan Women / Women’s Twenty20 Internationals / Most Runs. Cricinfo, abgerufen am 6. November 2021 (englisch). 
  17. Records / Pakistan Women / Women’s Test Matches / Most Wickets. Cricinfo, abgerufen am 6. November 2021 (englisch). 
  18. Records / Pakistan Women / Women’s One-Day Internationals / Most Wickets. Cricinfo, abgerufen am 6. November 2021 (englisch). 
  19. Records / Pakistan Women / Women’s Twenty20 Internationals / Most Wickets. Cricinfo, abgerufen am 6. November 2021 (englisch). 
  20. Die Zeitraumsangabe bezieht sich auf die entsprechende Cricket-Saison, in dem das erste bzw. letzte Spiel der Zeit als Kapitän stattfand
Cricket-Nationalmannschaften
ICC Women’s Championship:

Australien Australien | Bangladesch Bangladesch | England England | Indien Indien | Irland Irland | Neuseeland Neuseeland | Pakistan Pakistan | Sri Lanka Sri Lanka | Südafrika Südafrika | West Indies Women‘s Cricket Team West Indies

Mannschaften mit WODI-Status:

Niederlande Niederlande | Papua-Neuguinea Papua-Neuguinea | Schottland Schottland | Thailand Thailand | Vereinigte Arabische Emirate Ver. Arab. Emirate | Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten | Simbabwe Simbabwe

Andere Associate Members des ICC:

Argentinien | Bahrain | Belgien | Belize | Bermuda | Bhutan | Botswana | Brasilien | Bulgarien | Chile | China | Cookinseln | Costa Rica | Dänemark | Deutschland | Estland | Eswatini | Fidschi | Finnland | Frankreich | Gambia | Ghana | Griechenland | Guernsey | Hongkong | Indonesien | Iran | Isle of Man | Italien | Japan | Jersey | Kaimaninseln | Kambodscha | Kamerun | Katar | Kenia | Kuwait | Lesotho | Malawi | Malaysia | Malediven | Mali | Malta | Mexiko | Mongolei | Mosambik | Myanmar | Namibia | Nepal | Nigeria | Norwegen | Oman | Österreich | Peru | Philippinen | Ruanda | Rumänien | Samoa | Saudi-Arabien | Schweden | Serbien | Sierra Leone | Singapur | Spanien | Südkorea | Tadschikistan | Tansania | Türkei | Uganda | Vanuatu | Vereinigte Arabische Emirate

Ehemalige Mannschaften:

Afghanistan | International XI | Young England