Revillagigedo-Inseln

Dieser Artikel behandelt die zu Mexiko gehörenden Revillagigedo-Inseln im Pazifischen Ozean. Für die zu Alaska gehörige Insel siehe Revillagigedo Island.
Revillagigedo-Inseln
Gewässer Pazifischer Ozean
Geographische Lage 18° 38′ N, 112° 39′ W18.625-112.65416666667Koordinaten: 18° 38′ N, 112° 39′ W
Revillagigedo-Inseln (Mexiko)
Revillagigedo-Inseln (Mexiko)
Anzahl der Inseln 4
Hauptinsel Socorro
Gesamte Landfläche 157,8 km²
Einwohner 45
Lage der einzelnen Inseln
Lage der einzelnen Inseln

Die Revillagigedo-Inseln sind ein Archipel im Pazifischen Ozean. Er gehört politisch als Teil des Municipio Manzanillo zum mexikanischen Bundesstaat Colima.

Der Archipel liegt rund 400 km südwestlich der Halbinsel Niederkalifornien und erstreckt sich über eine Länge von 420 km. Er hat eine Landfläche von 157 km² und besteht aus den vier Inseln, nachfolgend von Ost nach West:

  • San Benedicto, 4,8 × 2,4 km, Fläche 5,9 km², Höhe 297 m (Bárcena)
  • Socorro (Santo Tomás), 16,8 × 15,6 km, Fläche 132,1 km², Höhe 1130 m (Monte Evermann)
  • Roca Partida, 91 × 45 m, Fläche 0,3 ha (0,003 km²), Höhe 34 m (Cabeza Conejo)
  • Clarión (Santa Rosa), 8,5 × 3,7 km, Fläche 19,8 km², Höhe 335 m (Monte Gallegos)

Die Inseln sind unbewohnt, abgesehen von einer Marinebasis mit einer Besatzung von 45 Personen im Süden der Insel Socorro sowie einer kleinen Garnison mit 9 Mann auf Clarión. Benannt ist die, auf alten Karten auch als Islas de Ladrilleros[1] verzeichnete Inselgruppe nach Juan Vicente de Güemes, Graf von Revillagigedo, dem 53. Vizekönig von Neuspanien.

2016 wurden die vier Inseln des Archipels zusammen mit den umgebenden Gewässern als Naturerbe-Stätte ins UNESCO-Welterbe aufgenommen.[2]

Ökologie

Die Inseln zeichnen sich durch eine einzigartige Fauna und Flora aus und werden manchmal Mexikos „kleines Galapagos“ genannt. Socorro ist in Bezug auf die Habitatvielfalt und auch in Bezug auf Flora und Fauna am reichsten. Die mexikanische Regierung stellte die Inseln als Biosphärenreservat am 4. Juni 1994 unter Schutz. Das Revillagigedo Island Marine Reservat ist ein Unterwasser-Schutzgebiet. Seit 1999 überwacht die mexikanische Marine die Schutzgebiete, um das Fischereiverbot zu kontrollieren. Die Inseln sind ein beliebtes Ziel für Öko-Touristen.

Die einzigartige Lebenswelt der Inseln wird durch eingeführte Arten bedroht. Schafe wurden in Socorro um 1869 eingeführt. Auch Hauskatzen und Hausschweine wurden durch Marineangehörige auf die Inseln gebracht. Verschiedene einheimische Arten sind nun durch die eingeschleppten Tiere vom Aussterben bedroht.

Karten

Nachstehend historische Seekarten der einzelnen Inseln in unterschiedlichen Maßstäben:

  • Socorro
    Socorro
  • San Benedicto
    San Benedicto
  • Clarión
    Clarión
  • Roca Partida
    Roca Partida

Literatur

  • Victor Busteros Angeles: Expedición al México de Ultramar, 2017, 220 Seiten, ISBN 978-970-764-960-6 (online)

Weblinks

Commons: Revillagigedo-Inseln – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Instituto Nacional de Ecología – Reserva de la Biosfera Archipiélago de Revillagigedo (spanisch)
  • CONANP Reserva de la Biosfera „Archipiélago de Revillagigedo“ (Memento vom 24. Januar 2008 im Internet Archive) (spanisch)

Einzelnachweise

  1. Johann Jakob Egli: Nomina geographica. Sprach- und Sacherklärung von 42000 geographischen Namen aller Erdräume. Friedrich Brandstetter, 2. Aufl. Leipzig 1893, S. 773
  2. Archipiélago de Revillagigedo. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 8. Juni 2017 (englisch). 
Die Revillagigedo-Inseln

Kulturerbe: Historisches Zentrum von Mexiko-Stadt und Xochimilco (1987) | Präkolumbische Stadt und Nationalpark von Palenque (1987) | Präkolumbische Stadt Teotihuacán (1987) | Altstadt von Oaxaca und Ruinen von Monte Albán (1987) | Historisches Zentrum von Puebla (1987) | Historisches Zentrum und Bergwerksanlagen von Guanajuato (1988) | Vorkolumbische Stadt Chichén Itzá (1988) | Altstadt von Morelia (1991) | Präkolumbische Stadt El Tajín (1992) | Altstadt von Zacatecas (1993) | Felszeichnungen in der Sierra de San Francisco (1993) | Früheste Klöster des 16 Jh. an den Hängen des Popocatepetl (1994) | Präkolumbische Stadt Uxmal (1996) | Denkmalensemble von Querétaro (1996) | Cabañas-Hospiz in Guadalajara (1997) | Denkmalbereich von Tlacotalpan (1998) | Archäologische Stätten von Paquimé in Casas Grandes (1998) | Archäologische Stätte Xochicalco (1999) | Historische Stadt und Festung von Campeche (1999) | Franziskanermissionen in der Sierra Gorda (2003) | Haus und Studio von Luís Barragán (2004) | Agavenlandschaft und historische Tequila-Produktionsstätten (2006) | Universitätscampus der Universidad Nacional Autónoma de México (2007) | Festungsstadt San Miguel de Allende und Wallfahrtskirche Jesús de Nazareno in Atotonilco (2008) | Camino Real de Tierra Adentro (2010) | Prähistorische Höhlen von Yagul und Mitla im Tal von Oaxaca (2010) | Aquädukt von Padre Tembleque (2015)

Naturerbe: Biosphärenreservat Sian Ka'an (1987) | Lagune von El Vizcaíno – Schutzraum für Wale (1993) | Inseln und geschützte Gebiete im Golf von Kalifornien (2005) | Biosphärenreservat Mariposa Monarca (2008) | Biosphärenreservat El Pinacate y Gran Desierto de Altar (2013) | Revillagigedo-Inselgruppe (2016)

Kultur-/Naturerbe: Maya-Stadt Calakmul und Tropische Regenwälder in Campeche (2002)

Normdaten (Geografikum): GND: 7543366-7 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 315132613