Schloss Orth

Dieser Artikel beschreibt das Schloss in Niederösterreich. Für den Schauplatz der Fernsehserie Schlosshotel Orth in Oberösterreich siehe Schloss Ort.
Schloss Orth
Staat Österreich
Ort Orth (Niederösterreich)
Entstehungszeit 1201 erstmals erwähnt
Erhaltungszustand Erhalten oder wesentliche Teile erhalten
Geographische Lage 48° 9′ N, 16° 42′ O48.14416716.700556151Koordinaten: 48° 8′ 39″ N, 16° 42′ 2″ O
Höhenlage 151 m ü. A.
Schloss Orth (Niederösterreich)
Schloss Orth (Niederösterreich)

Das Schloss Orth liegt in Orth an der Donau in Niederösterreich und steht unter Denkmalschutz (Listeneintrag).[1] Es ist eines der sechs Marchfeldschlösser.

Geschichte

Die viertürmige Wasserburg wurde von den Lengenbachern, einer der mächtigsten Adelsfamilien in der Zeit der Babenberger, errichtet und 1201 erstmals urkundlich erwähnt. Baulich weist sie Ähnlichkeiten mit dem ältesten Teil der Wiener Hofburg, dem Schweizertrakt, auf.

Im 15. Jahrhundert war Schloss Orth Schauplatz von Auseinandersetzungen zwischen Kaiser Friedrich III. und den niederösterreichischen Ständen, die Ladislaus Postumus als ihren rechtmäßigen Landesherren ansahen. Am 15. August 1452 wurde die Burg von einem Heer der Stände unter der Führung von Ulrich von Eyczing aus dem Adelsgeschlecht der Eyczinger eingenommen. Nach dem Tod von Ladislaus 1457 kam es zu neuen Wirren. 1460 belagerte ein kaiserliches Heer die von Gamareth Fronauer aus dem Adelsgeschlecht derer von Fronau gehaltene Burg, die er als sein Erbe betrachtete. In der Not flüchtete Gamareth durch unterirdische Gänge, woraufhin die Burg am 26. März 1460 kampflos eingenommen wurde.

Die Burg wurde 1529 im Zuge der Ersten Türkenbelagerung zerstört und von Niklas Graf Salm dem Älteren im Stil der Renaissance wieder aufgebaut. Im 17. Jahrhundert wurde sie für Hofjagden genutzt und 1679/80 in barockem Stil weiter ausgebaut. Dabei erfolgte unmittelbar westseitig ein Zubau, das sogenannte Neuschloss. Die Habsburger kauften 1824 das Schloss vom Reichsgrafen Moritz von Fries und leibten es dem Privat- und Familienfonds ein. Kronprinz Rudolf benutzte es als Jagdschloss und veranlasste um 1873 eine Neuausstattung im späthistoristischen Stil.

Das Schloss Orth wurde 2005 renoviert und beherbergt das Nationalpark-Zentrum des Nationalparks Donau-Auen und das museumORTH sowie das Veranstaltungszentrum, beide betrieben von der Marktgemeinde Orth.

Das schlossORTH Nationalpark-Zentrum ist von 21. März bis 1. November täglich geöffnet und bietet Info und Buchungsservice für geführte Nationalpark-Touren, die Ausstellung DonAUräume und das Auerlebnisgelände Schlossinsel mit typischen Tieren und Pflanzen der Aulandschaft.

Bildergalerie

  • Besucherzentrum, Museum und Sitz der Nationalparkverwaltung Donau-Auen
    Besucherzentrum, Museum und Sitz der Nationalparkverwaltung Donau-Auen
  • Südansicht des Schlosses
    Südansicht des Schlosses
  • Innenhof
    Innenhof
  • Blick aus dem südwestlichen Turm
    Blick aus dem südwestlichen Turm

Literatur

  • Walther Brauneis: Die Schlösser im Marchfeld. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten/Wien 1981, ISBN 3-85326-617-7, S. 15–24.
  • Evelyn Benesch, Bernd Euler-Rolle, Claudia Haas, Renate Holzschuh-Hofer, Wolfgang Huber, Katharina Packpfeifer, Eva Maria Vancsa-Tironiek, Wolfgang Vogg: Niederösterreich nördlich der Donau (= Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs). Anton Schroll & Co, Wien u. a. 1990, ISBN 3-7031-0652-2, S. 846–847. 
  • Nikolaus Hofer, Michael Grabner, Renate Holzschuh-Hofer, Doris Schön, Kinga Tarcsay und Annemarie Täubling: Von der Wasserburg zum Renaissanceschloss, Sonderheft 15 des BDA.

Weblinks

Commons: Schloss Orth (Niederösterreich) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Schloss Orth. In: NÖ-Burgen online. Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Universität Salzburg; abgerufen am 1. Januar 1900 
  • Schloss Orth an der Donau. In: burgen-austria.com. Private Website von Martin Hammerl; abgerufen am 1. Januar 1900 
  • Eintrag zu Schloss Orth im Austria-Forum (im Heimatlexikon)

Einzelnachweise

  1. Niederösterreich – unbewegliche und archäologische Denkmale unter Denkmalschutz. (Memento vom 26. Juni 2016 im Internet Archive; PDF) Bundesdenkmalamt, Stand: 21. Juni 2016.
k.k./k.u.k. Residenzen

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