Seegefecht von Arnemuiden

Seeschlacht von Arnemuiden
Teil von: Hundertjähriger Krieg

Buchmalerei in den Chroniques des französischen Geschichtsschreibers Jean Froissart (um 1337 bis um 1405)
Datum 21. September 1338
Ort nahe Arnemuiden
Ausgang Französischer Sieg
Konfliktparteien

Königreich Frankreich

Königreich England

Befehlshaber

Hugues Quiéret,
Nicolas Béhuchet

John Kingston

Truppenstärke

48 Schiffe

5 Schiffe

Verluste

1.000 Mann

900 Mann tot oder verletzt, 5 Schiffe (geentert worden)

Schlachten des
Hundertjährigen Krieges
(1337–1453)
1. Phase 1337–1386
Ärmelkanal und Flandern (1337–1340): Cadzand – Arnemuiden – Ärmelkanal – Sluis
Chevauchées der 1340er: Saint-Omer – Auberoche
Edward III. Feldzug (1346/47): Caen – Blanchetaque – Crécy – Calais
Bretonischer Erbfolgekrieg (1341–1364): Champtoceaux – Brest – MorlaixSaint-Pol-de-LéonLa Roche-DerrienTurnier der DreißigMauronAuray
Frankreichs Alliierte: Neville’s CrossLes Espagnols sur MerBrignais
Chevauchées der 1350er: Poitiers
Kastilischer Bürgerkrieg & Krieg der beiden Peter (1351–1375): Barcelona – Araviana – NájeraMontiel
Französische Gegenoffensive: La RochelleGravesend
Kriege zwischen Portugal und Kastilien (1369–1385): LissabonSaltés – Lissabon – Aljubarrota
2. Phase 1415–1435
Heinrich V. Feldzug (1415): HarfleurAzincourt
Kampf um Nordfrankreich: RouenBaugéMeauxCravantLa BrossinièreVerneuil
Jeanne d’Arc und die Kriegswende: OrléansSchlacht der HeringeJargeauMeung-sur-LoireBeaugencyPatayCompiègneGerberoy
3. Phase 1436–1453
Französischer Sieg: FormignyCastillon

Die Seeschlacht von Arnemuiden wurde am 21. September 1338 zwischen England und Frankreich zu Beginn des Hundertjährigen Krieges ausgetragen. Es war die erste Seeschlacht des Hundertjährigen Krieges und die erste Seeschlacht überhaupt, die mit Kanonen ausgetragen wurde.[1]

Eine große französische Flotte unter den Admirälen Hugues Quieret und Nicolas Béhuchet attackierte im Seekrieg auf dem Ärmelkanal 1338–1340 die südenglische Küste, um den Handel zu stören und küstennahe Städte auszurauben. Am 21. September 1338 sichteten sie eine kleine Flottille von fünf englischen Nefs, die eine große Menge Wolle für die Tuchmacher in Flandern geladen hatten. Obwohl nominal der französischen Krone unterstehend, waren die Flamen Alliierte des englischen Königs Edward III. Die Schlacht fand in der Nähe der Hafenstadt Arnemuiden auf der Insel Walcheren, heute Teil der Niederlande aber damals zur Grafschaft Flandern gehörend, statt.

Überwältigt von der zahlenmäßigen Überlegenheit und mit nur einem Teil der Besatzung an Bord, kämpften die englischen Schiffe tapfer, insbesondere die Christopher mit ihren drei Kanonen und einer Handfeuerwaffe unter dem Befehl von John Kingston, dem Kommandeur der Flottille. Kingston kapitulierte erst nach einem ganzen Tag Kampf und nachdem fast alle seine Männer kampfunfähig waren. Die Franzosen übernahmen die wertvolle Ladung und fügten die fünf Nefs ihrer Flotte hinzu. Alle gefangenen englischen Seeleute wurden auf Befehl von Nicolas Béhuchet hingerichtet. Nach der Schlacht von Sluis knapp zwei Jahre später wurde Béhuchet für diese Tat von den Engländern gehängt.

Literatur

  • Jean-Claude Castex: Dictionnaire des batailles navales franco-anglaises. Les Presses de l’Université Laval, Quebec 2004, ISBN 2-7637-8061-X, Online-Ausgabe.
  • Jonathan Sumption: The Hundred Years War. Band 1: Trial by Battle. Faber and Faber Limited, London 1990, ISBN 0-571-20095-8, S. 247.

Quellen

  • Collection des chroniques nationales françaises écrites en langue vulgaire du treizième au seizième siècle, avec notes et éclaircissements par J. A. Buchon, Paris 1826.

Einzelnachweise

  1. Castex, S. 21