Steindorf am Ossiacher See

Steindorf am Ossiacher See
Wappen Österreichkarte
Wappen von Steindorf am Ossiacher See
Steindorf am Ossiacher See (Österreich)
Steindorf am Ossiacher See (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Kärnten
Politischer Bezirk: Feldkirchen
Kfz-Kennzeichen: FE
Hauptort: Bodensdorf
Fläche: 29,60 km²
Koordinaten: 46° 42′ N, 14° 0′ O46.69833333333314.006111111111510Koordinaten: 46° 41′ 54″ N, 14° 0′ 22″ O
Höhe: 510 m ü. A.
Einwohner: 3.852 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 130 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 9551, 9552
Vorwahlen: 0 42 43
Gemeindekennziffer: 2 10 09
NUTS-Region AT212
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
10.-Oktober-Straße 1
9551 Bodensdorf
Website: www.steindorf.gv.at
Politik
Bürgermeister: Georg Kavalar (LKAVE)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(23 Mitglieder)
9
5
4
4
1
Insgesamt 23 Sitze
Lage von Steindorf am Ossiacher See im Bezirk Feldkirchen
Lage der Gemeinde Steindorf am Ossiacher See im Bezirk Feldkirchen (anklickbare Karte)AlbeckFeldkirchenGlaneggGnesauHimmelbergOssiachReichenauSankt UrbanSteindorf am Ossiacher SeeSteuerbergKärnten
Lage der Gemeinde Steindorf am Ossiacher See im Bezirk Feldkirchen (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW
Blick auf Bodensdorf und den Ossiacher See
Gemeindeamt in Bodensdorf
Neue Pfarrkirche zum Heiligen Josef in Bodensdorf

Steindorf am Ossiacher See ist eine Gemeinde mit 3852 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Feldkirchen in Kärnten in Österreich.

Geographie

Die Gemeinde liegt am nördlichen Ufer des Ossiacher Sees, etwa 8 Kilometer von Feldkirchen entfernt. Das Gemeindegebiet reicht den Ossiachberg hangaufwärts bis zum Kamm der Gerlitzen.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde ist in die Katastralgemeinden Ossiachberg, Steindorf, Stiegl und Tiffen gegliedert. Das Gemeindegebiet umfasst folgende 21 Ortschaften (Einwohnerzahlen Stand 1. Jänner 2023[1]):

  • Apetig (45)
  • Bichl (17)
  • Bodensdorf (1163)
  • Burg (37)
  • Burgrad (8)
  • Golk (11)
  • Langacker (29)
  • Nadling (191)
  • Ossiachberg (52)
  • Pfaffendorf (122)
  • Regin (17)
  • Sonnberg (45)
  • Sankt Urban (37)
  • Steindorf am Ossiacher See (488)
  • Stiegl (333)
  • Tiffen (180)
  • Tratten (107)
  • Tscherneitsch (18)
  • Tschöran (490)
  • Unterberg (380)
  • Winkl Ossiachberg (82)

Nachbargemeinden

Arriach Himmelberg
Treffen Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Feldkirchen
Villach Ossiach

Geschichte

Der Bereich von Tiffen war schon um 500 v. Chr. von den Kelten besiedelt. Aus der Römerzeit stammen zwei Jupiter-Votivaltäre, die heute in Schloss Lang in Feldkirchen eingemauert sind. Tiffen wurde zwischen 1050 und 1065 erstmals urkundlich erwähnt, die Ortschaft Steindorf 1263 als „Steyndorf“. Die Kirche in Steindorf wurde 1401 erbaut und später im gotischen Stil umgebaut.

Der Bau der Kronprinz Rudolf-Bahn (heute Ossiachersee-Traverse der Südbahn) 1865 bedeutete den Beginn des Fremdenverkehrs am Ossiacher See, der die traditionelle landwirtschaftliche Struktur des Gebiets im Lauf des 20. Jahrhunderts völlig veränderte.

Die Gemeinde Steindorf hatte sich 1850 konstituiert, von dem sehr ausgedehnten Gemeindegebiet wurde im Jahr 1894 die Ortsgemeinde Glanhofen mit vier Katastralgemeinden abgetrennt und in Ossiach umbenannt. Der Gemeindename von Steindorf erhielt 1986 die Ergänzung „am Ossiacher See“.

Bevölkerung

Laut Volkszählung 2001 hat die Gemeinde Steindorf 3.583 Einwohner, davon sind 95,6 % österreichische, 1,5 % deutsche und 1,0 % bosnische Staatsbürger. 61,9 % der Bevölkerung bekennen sich zur römisch-katholischen, 28,9 % zur evangelischen und 0,8 % zur orthodoxen Kirche, 0,5 % sind islamischen Glaubens. 5,4 % sind konfessionslos.[2]

Günther Domenig, 'Steinhaus', Steindorf/Österreich
Urbanibrunnen in Sankt Urban

Bevölkerungsentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Das von Günther Domenig entworfene Steinhaus in Steindorf ist eine architektonische Sehenswürdigkeit.
  • Filialkirche St. Johannes in Steindorf
  • Pfarrkirche St. Josef in Bodensdorf
  • Pfarrkirche Tiffen in der Ortschaft Tiffen
  • Geburtshaus des Künstlers Switbert Lobisser in Tiffen
  • Katholische Filialkirche St. Margarethen in Tiffen
  • Evangelische Kirche in Tschöran nahe Bodensdorf
  • Das rund 700 ha große Bleistätter Moor (kurz: „Bleistatt“) war früher vom Ossiacher See bedeckt und ist heute ein Naturschutz- und Naherholungsgebiet.
  • In Sankt Urban steht der Urbanibrunnen, der auf Initiative der Gastwirte Lisl und Fritz Nindler gemeinsam mit dem Land Kärnten, der Gemeinde Steindorf und der Burschenschaft Tschöran verwirklicht wurde.
  • Alte Pfarrkirche St. Josef in Bodensdorf
    Alte Pfarrkirche St. Josef in Bodensdorf
  • Evangelische Pfarrkirche in Tschöran
    Evangelische Pfarrkirche in Tschöran
  • Filialkirche St. Johannes in Steindorf
    Filialkirche St. Johannes in Steindorf
  • Pfarrkirche St. Jakobus in Tiffen
    Pfarrkirche St. Jakobus in Tiffen

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Gemeinde hat durch ihre Lage längs des Ossiacher Sees und ihren Anteil am Skigebiet Gerlitzen Sommer- und Wintertourismus, der den Hauptwirtschaftszweig bildet. Bei Bodensdorf gibt es einen kleinen Klettergarten.

Wirtschaftssektoren

Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Anzahl der Betriebe und der Beschäftigten in den Wirtschaftssektoren:[3][4][5]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2021[6] 2011 2001 2021[6] 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 42 71 92 70 69 75
Produktion 41 37 34 183 98 140
Dienstleistung 245 203 159 768 620 580

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999, Arbeitsstätten im Jahr 2021

Verkehr

  • Eisenbahn: Längs des Sees führt ein Zweig der Rudolfsbahn zwischen St. Veit und Villach, der im Personenverkehr Schnellbahnverbindungen anbietet[7] und für den Güterverkehr eine wichtige Abkürzung ist.
  • Straße: Die wichtigste Straßenverbindung ist die Ossiacher Straße B94 von Feldkirchen im Osten nach Villach im Südwesten.

Politik

Der Gemeinderat von Steindorf hat 23 Mitglieder und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2021 wie folgt zusammen:[8]

Gemeinderatswahl 2021
 %
40
30
20
10
0
35,7 %
(+19,27 %p)
21,7 %
(−0,3 %p)
18,1 %
(−5,5 %p)
17,6 %
(−11,13 %p)
7 %
(−2,23 %p)


Bürgermeister

Wappen

Das blaue Schildgrund des Steindorfer Wappens, das der Gemeinde am 10. Juni 1977 verliehen wurde, nimmt Bezug auf die Lage am drittgrößten Kärntner See, der goldene Dreiberg auf die erste Silbe des Wortes Steindorf anspielt. Der goldene Wels ist eine Parallele zu den drei Forellen der gegenüber liegenden Gemeinde Ossiach; dieser Fisch kommt im östlichen Teil des Sees häufiger vor.

Die amtliche Blasonierung des Wappens lautet:

„In blauem Schild über goldenem Dreiberg ein goldener Wels (Waller).“[11]

Die Fahne ist Blau-Gelb mit eingearbeitetem Wappen.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Josef Reiner (1863–1931, geboren in Steindorf), deutsch-böhmischer Kunstmaler
  • Switbert Lobisser (1878–1943, geboren in Tiffen), Maler und Graphiker
  • Jörg Freunschlag (* 1942 in Bodensdorf), ehemaliger Kärntner Landtagspräsident
  • Lilian Faschinger (* 1950 in Tschöran), Schriftstellerin und literarische Übersetzerin

Mit Steindorf verbundene Persönlichkeiten

  • Gustav Renker (1889–1967), Journalist und Schriftsteller, wuchs in Bodensdorf auf

Literatur

  • Alfred Mitterer: Steindorf am Ossiacher See. Chronik einer Gemeinde. Verlag Joh. Heyn, Klagenfurt 1997, ISBN 3-85366-849-6.

Weblinks

Commons: Steindorf am Ossiacher See – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Homepage der Gemeinde
  • Bodensdorf am Ossiacher See Wirtschafts und Tourismusinfos
  • Steindorf im aeiou
  • 21009 – Steindorf am Ossiacher See. Gemeindedaten der Statistik Austria

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  2. Statistik Austria, Volkszählung, Demografische Daten. 15. Mai 2001, abgerufen am 3. März 2019. 
  3. Ein Blick auf die Gemeinde Steindorf am Ossiacher See, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 25. Oktober 2023. 
  4. Ein Blick auf die Gemeinde Steindorf am Ossiacher See, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 25. Oktober 2023. 
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Steindorf am Ossiacher See, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 25. Oktober 2023. 
  6. a b STATcube. Statistik Austria, abgerufen am 24. Oktober 2023. 
  7. Fahrplan. ÖBB, abgerufen am 25. Oktober 2023. 
  8. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2021 in Steindorf am Ossiacher See. Amt der Kärntner Landesregierung, 28. Februar 2021, abgerufen am 24. April 2021. 
  9. Wahlergebnis Bürgermeisterstichwahl 2015 in Steindorf am Ossiacher See. Amt der Kärntner Landesregierung, 1. März 2015, abgerufen am 24. April 2021. 
  10. Wahlergebnis Bürgermeisterwahl 2021 in Steindorf am Ossiacher See. Amt der Kärntner Landesregierung, 28. Februar 2021, abgerufen am 24. April 2021. 
  11. zitiert nach Wilhelm Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1, S. 270
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Normdaten (Geografikum): GND: 4431351-2 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: no99046681 | VIAF: 129328984