Thérèse Glaesener-Hartmann

Thérèse Glaesener-Hartmann, 1903, Gemälde von Michael Emonds-Alt (1874–1932)

Thérèse Glaesener-Hartmann (* 18. April 1858 als Marie-Thérèse Hartmann in Luxemburg, Großherzogtum Luxemburg; † 19. Februar 1923 ebenda) war eine luxemburgische Porträt- und Stilllebenmalerin.

Leben

Glaesener-Hartmann war die Tochter des luxemburgischen Architekten und Aquarellisten Antoine Hartmann (1817–1891). Er unterwies sie in den Grundfertigkeiten des Zeichnens und Malens. Nach der Schulausbildung ging sie mit 19 Jahren als eine der ersten Luxemburgerinnen zum Kunststudium ins Ausland. Zunächst erhielt sie Privatunterricht bei dem Tier- und Genremaler, Illustrator und Kinderbuchautor Gustav Süs in Düsseldorf, einem Vertreter der Düsseldorfer Schule.[1] Nach einem Jahr wechselte sie nach München, um sich bei dem Historienmaler Alexander von Liezen-Mayer weiter auszubilden. 1883/1884 weilte sie in Paris, wo sie sich in dem von Émile Auguste Carolus-Duran und Jean-Jacques Henner geleiteten Damenatelier unterweisen ließ. Bereits während ihrer künstlerischen Ausbildung begann sie, ihre Werke auszustellen und zu veräußern. Kurz nach ihrer Rückkehr aus Paris heiratete sie den Luxemburger Anwalt Mathias Glaesener, der eine berufliche Karriere als Generalstaatsanwalt machen sollte. Auch nachdem ihre Tochter im Jahr 1886 geboren worden war, blieb sie künstlerisch aktiv.

Portrait de Madame Salentiny (Louise Salentiny-Hastert), 1902

Glaesener-Hartmann schuf vor allem Bildnisse im Stil des Naturalismus, daneben Stillleben und einige Landschaften. In ihrem bürgerlichen Freundes- und Familienkreis aus der Oberschicht Luxemburgs fand sie die meisten ihrer Kunden. Posthum porträtierte sie den Staatsminister und Regierungspräsidenten Paul Eyschen (1916). In der Stadt Luxemburg ist sie im Historischen Museum und im Nationalmuseum für Geschichte und Kunst vertreten.

Literatur

  • Thérèse Glaesener-Hartmann (1858–1923). In: Centre d’information et de documentation des femmes Thers Bodé (Cid-femmes), Ministère de l’Éducation nationale et de la Formation professionnelle, Luxemburg (Hrsg.): Künstlerinnen entdecken. Unterrichtsmappe für Lehrerinnen und Lehrer der Vor- und Primarschulen, Reihe Kinder entdecken Künstlerinnen, Band 2, Luxemburg 2008, ISBN 978-2-87995-973-3, S. 109–115 (PDF).
  • Glaesener-Hartmann, Therese. In: Ulrich Thieme, Fred. C. Willis (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 14: Giddens–Gress. E. A. Seemann, Leipzig 1921, S. 230 (Textarchiv – Internet Archive). 
  • Anton Hirsch: Die bildenden Künstlerinnen der Neuzeit. Ferdinand Enke, Stuttgart 1905, S. 186–190.

Weblinks

Commons: Thérèse Glaesener-Hartmann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Museum Kunstpalast: Künstler und Künstlerinnen der Düsseldorfer Malerschule (Auswahl, Stand: November 2016, Originals vom 7. Mai 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kunstpalast.de)
Normdaten (Person): VIAF: 3306166237098296380002 | Wikipedia-Personensuche | Kein GND-Personendatensatz. Letzte Überprüfung: 29. April 2023.
Personendaten
NAME Glaesener-Hartmann, Thérèse
ALTERNATIVNAMEN Hartmann, Marie-Thérèse (Geburtsname)
KURZBESCHREIBUNG luxemburgische Porträt- und Stilllebenmalerin
GEBURTSDATUM 18. April 1858
GEBURTSORT Luxemburg, Großherzogtum Luxemburg
STERBEDATUM 19. Februar 1923
STERBEORT Luxemburg, Großherzogtum Luxemburg