Valley-Entartung

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Valley-Entartung ist in der Festkörperphysik das Auftreten entarteter Zustände, die zu Wellenvektoren in verschiedenen Kristallrichtungen gehören. Der dazugehörige Entartungsfaktor wird häufig mit g v {\displaystyle g_{v}} bezeichnet. Wenn man die Flächen konstanter Energie (analog zur Fermifläche) nahe dem Energieminimum in einem Diagramm darstellt, zeigen sich die Umgebungen der Energieminima als Senken (Valleys). Der Entartungsfaktor g v {\displaystyle g_{v}} ist die Anzahl vollständiger Umgebungen in der ersten Brillouinzone.

Die Entartung kann in der quantenmechanischen Betrachtung als Pseudo-Spin beschrieben und in der Dirac-Gleichung durch die Pauli-Matrizen berücksichtigt werden.

Beispiele

Galliumarsenid

Das energetische Minimum der Leitungsband-Struktur von Galliumarsenid liegt beim Wellenvektor k = 0 {\displaystyle {\vec {k}}={\vec {0}}} und die Flächen konstanter Energie um das Minimum herum bilden Kugelflächen. In der ersten Brillouin-Zone befindet sich nur ein Minimum, daher ist derEntartungsfaktor g v = 1 {\displaystyle g_{v}=1} .

Silizium

In Silizium liegt das Energieminimum in ( 100 ) {\displaystyle (100)} -Richtung. Aufgrund der Kristallsymmetrie sind in der Bandstruktur die sechs Richtungen mit den millerschen Indizes { ( 100 ) , ( 1 ¯ 00 ) , ( 010 ) , ( 0 1 ¯ 0 ) , ( 001 ) , ( 00 1 ¯ ) } {\displaystyle \{(100),({\bar {1}}00),(010),(0{\bar {1}}0),(001),(00{\bar {1}})\}} äquivalent. Somit liegen in der ersten Brillouin-Zone sechs Minima und es ergibt sich ein Entartungsfaktor von g v = 6 {\displaystyle g_{v}=6} .

Germanium

Bei Germanium treten die Energieminima in der ( 111 ) {\displaystyle (111)} -Richtung und ihren Äquivalenten mit den millerschen Indizes { ( 1 ¯ 11 ) , ( 1 1 ¯ 1 ) , ( 11 1 ¯ ) , ( 1 ¯ 1 ¯ 1 ) , ( 1 ¯ 1 1 ¯ ) , ( 1 1 ¯ 1 ¯ ) ( 1 ¯ 1 ¯ 1 ¯ ) } {\displaystyle \{({\bar {1}}11),(1{\bar {1}}1),(11{\bar {1}}),({\bar {1}}{\bar {1}}1),({\bar {1}}1{\bar {1}}),(1{\bar {1}}{\bar {1}})({\bar {1}}{\bar {1}}{\bar {1}})\}} insgesamt achtmal auf. Da diese Minima am Rand der ersten Brillouin-Zone liegen, werden sie nur anteilig gezählt. Durch Verschiebung um reziproke Gittervektoren, lassen sich die Umgebungen der entarteten Zustände auf die Umgebungen von vier unterschiedliche Zuständen in der ersten Brillouin-Zone erzeugen. Daher ist der Entartungsfaktor g v = 4 {\displaystyle g_{v}=4} [1].

Graphen

Graphen hat eine sogenannte Zwei-Valley-Struktur, also g v = 2 {\displaystyle g_{v}=2} .

Einzelnachweise

  1. S.M. Sze: Physics of Semiconductor Devices. Second Edition Wiley-Interscience, p. 14.