Waleri Nikolajewitsch Brumel

Waleri Brumel (1966)

Waleri Nikolajewitsch Brumel (russisch Валерий Николаевич Брумель; * 14. April 1942 in Tolbusino bei Tschita; † 26. Januar 2003 in Moskau) war ein sowjetischer Leichtathlet in der Disziplin Hochsprung.

Werdegang

Brumels Vater war ein Geologe deutscher Abstammung, der den russisch-orthodoxen Glauben angenommen hatte. Brumel gewann 1960 bei den Olympischen Spielen in Rom die Silbermedaille mit einer Höhe von 2,16 m bei gleicher Höhe mit dem Olympiasieger Robert Schawlakadse, ebenfalls Sowjetunion. Dritter wurde der amtierende Weltrekordler John Thomas. 1964 wurde Brumel Olympiasieger bei den Olympischen Spielen in Tokio mit einer Höhe von 2,18 m vor John Thomas, der ebenfalls 2,18 m überquerte. Zwischen den beiden olympischen Medaillen gelang es Brumel, in Belgrad mit 2,21 m den Europameistertitel 1962 zu gewinnen.

Er war von 1961 bis 1963 Meister der UdSSR und wurde dreimal von der polnischen Presseagentur Polska Agencja Prasowa (PAP) zu Europas Sportler des Jahres gekürt.

Von 1961 bis 1971 hielt er den Weltrekord und konnte ihn in dieser Zeit sechsmal verbessern. Die letzte Höchstmarke war 2,28 m, die er 1963 überquerte. 1965 erlitt Brumel eine Beinverletzung bei einem Verkehrsunfall, die seine Karriere faktisch beendete. Sechs Jahre lang versuchte er, an seine Höchstform anzuknüpfen, wobei es ihm lediglich gelang, 2,06 m zu überspringen.

Nach dem Ende seiner sportlichen Laufbahn betätigte er sich als Autor von Sachbüchern und veröffentlichte neben einem Roman, einem Drama, auch ein Libretto einer Operette, die allesamt Spiegel seiner eigenen Biografie waren. Er war der geschiedene Ehemann der Dressurreiterin Jelena Petuschkowa. 1992 war er in Genf als Geschäftsführer eines Export-Import-Unternehmens für Medikamente tätig.[1] Von 1994 bis zu ihrer Auflösung im Oktober 2002 war er Vizepräsident der Association Internationale Nadezhda, einer Stiftung zur Förderung künstlerisch begabter Jugendlicher mit Sitz in Troinex.[2] Wenige Monate später verstarb Brumel nach längerem Krebsleiden,[3] sein Grab befindet sich auf dem Moskauer Nowodewitschi-Friedhof. 2014 fand er Aufnahme in die IAAF Hall of Fame.

Einzelnachweise

  1. Tribuna Sporturilor Nr. 120 vom 6.–12. Juli 1992 (rumänisch)
  2. Registre du Commerce du Canton de Genève, abgerufen am 25. August 2018 (französisch)
  3. Obituary: Valery Brumel, abgerufen am 25. August 2018 (englisch)

Weblinks

Commons: Valeriy Brumel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Waleri Brumel in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
Olympiasieger im Hochsprung

1896: Vereinigte Staaten 44 Ellery Clark | 1900: Vereinigte Staaten 45 Irving Baxter | 1904: Vereinigte Staaten 45 Samuel Jones | Zwischenspiele 1906: Vereinigte Staaten 45 Con Leahy | 1908: Vereinigte Staaten 46 Harry Porter | 1912: Vereinigte Staaten 48 Alma Richards | 1920: Vereinigte Staaten 48 Richmond Landon | 1924: Vereinigte Staaten 48 Harold Osborn | 1928: Vereinigte Staaten 48 Bob King | 1932: Kanada 1921 Duncan McNaughton | 1936: Vereinigte Staaten 48 Cornelius Johnson | 1948: AustralienAustralien John Winter | 1952: Vereinigte Staaten 48 Walt Davis | 1956: Vereinigte Staaten 48 Charles Dumas | 1960: Sowjetunion 1955 Robert Schawlakadse | 1964: Sowjetunion 1955 Waleri Brumel | 1968: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dick Fosbury | 1972: Sowjetunion 1955 Jüri Tarmak | 1976: Polen 1944 Jacek Wszoła | 1980: Deutschland Demokratische Republik 1949 Gerd Wessig | 1984: Deutschland Bundesrepublik Dietmar Mögenburg | 1988: Sowjetunion Hennadij Awdjejenko | 1992: Kuba Javier Sotomayor | 1996: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Charles Austin | 2000: RusslandRussland Sergei Kljugin | 2004: SchwedenSchweden Stefan Holm | 2008: RusslandRussland Andrei Silnow | 2012: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Erik Kynard | 2016: Kanada Derek Drouin | 2020: Katar Mutaz Essa Barshim und ItalienItalien Gianmarco Tamberi

Liste der Olympiasieger in der Leichtathletik

Europameister im Hochsprung

1934: Kalevi Kotkas | 1938: Kurt Lundqvist | 1946: Anton Bolinder | 1950: Alan Paterson | 1954: Bengt Nilsson | 1958: Richard Dahl | 1962: Waleri Brumel | 1966: Jacques Madubost | 1969: Walentin Gawrilow | 1971: Kęstutis Šapka | 1974: Jesper Tørring | 1978: Wladimir Jaschtschenko | 1982: Dietmar Mögenburg | 1986: Igor Paklin | 1990: Dragutin Topić | 1994: Steinar Hoen | 1998: Artur Partyka | 2002: Jaroslaw Rybakow | 2006: Andrei Silnow | 2010: Alexander Schustow | 2012: Robert Grabarz | 2014: Bohdan Bondarenko | 2016: Gianmarco Tamberi | 2018: Mateusz Przybylko | 2022: Gianmarco Tamberi

Normdaten (Person): GND: 1062224027 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: no96010536 | VIAF: 42424533 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Brumel, Waleri Nikolajewitsch
KURZBESCHREIBUNG sowjetischer Leichtathlet in der Disziplin Hochsprung
GEBURTSDATUM 14. April 1942
GEBURTSORT Tolbusino bei Tschita
STERBEDATUM 26. Januar 2003
STERBEORT Moskau