Walther Schieck

Walther Schieck als Mitglied der Studentenverbindung Leonensia

Karl Alfred Walther Schieck (* 24. August 1874 in Dresden; † 23. April 1946 ebenda) war ein deutscher Politiker (DVP). Er war von Mai 1930 bis März 1933 Ministerpräsident des Freistaats Sachsen, der letzte demokratisch gewählte vor der NS-Zeit.

Leben

Nach einem Jurastudium in Heidelberg (Er trat während dieser Zeit der Studentenverbindung Leonensia bei.), München und Leipzig war Schieck ab 1906 im sächsischen Finanzministerium tätig. Seit dem 1. Januar 1923 war Schieck Präsident des sächsischen Staatsrechnungshofes. Schieck war Mitglied der DVP[1] und wurde am 6. Mai 1930 zum sächsischen Ministerpräsidenten gewählt. Er stand einem Kabinett von überwiegend parteilosen Fachministern vor. Als Ministerpräsident bekleidete er zugleich das Amt des Volksbildungsministers.

Grab von Walther Schieck auf dem Johannisfriedhof in Dresden

Nach einem Misstrauensantrag von SPD, KPD und NSDAP trat Schieck am 13. Mai 1930 wieder vom Amt zurück, leitete aber die Regierungsgeschäfte kommissarisch bis zu seinem Rücktritt am 10. März 1933. Seinen Wohnsitz hatte er in dieser Zeit in dem nach ihm auch Villa Schieck genannten, heute denkmalgeschützten, Wohnhaus seiner Familie. Im Mai 1933 trat er dem Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten bei.[2]

1920 wurde Schieck in die Freimaurerloge Zu den drei Schwertern und Asträa zur grünenden Raute in Dresden aufgenommen.[3]

Er hat seine letzte Ruhestätte auf dem Johannisfriedhof in Dresden gefunden.

Literatur

  • Andreas Wagner: Walther Schieck. Der Ministerpräsident der Krise (1930–33). In: Schmeitzner/ Wagner (Hrsg.): Von Macht und Ohnmacht. Sächsische Ministerpräsidenten im Zeitalter der Extreme 1919–1952. Sax-Verlag, Beucha 2006, S. 241–256.

Einzelnachweise

  1. Andreas Wagner: Walther Schieck. Der Ministerpräsident der Krise (1930–33). In: Schmeitzner/ Wagner (Hrsg.): Von Macht und Ohnmacht. Sächsische Ministerpräsidenten im Zeitalter der Extreme 1919–1952. Sax-Verlag, Beucha 2006, S. 241–256, hier S. 247.
  2. Erzgebirgischer Volksfreund vom 22. Mai 1933, S. 6.
  3. Mitglieder-Verzeichnis der Loge Zu den Drei Schwertern und Asträa zur Grünenden Raute im Orient Dresden, 1927

Königreich Sachsen: Bernhard von Lindenau | Julius Traugott von Könneritz | Karl Braun | Gustav Friedrich Held | Ferdinand von Zschinsky | Friedrich Ferdinand von Beust | Johann Paul von Falkenstein | Richard von Friesen | Alfred von Fabrice | Karl von Gerber | Hans von Thümmel | Rudolf Schurig | Georg von Metzsch-Reichenbach | Konrad Wilhelm von Rüger | Victor Alexander von Otto | Max von Hausen | Heinrich Gustav Beck | Rudolf Heinze

Freistaat Sachsen: Richard Lipinski | Georg Gradnauer | Wilhelm Buck | Erich Zeigner | Rudolf Heinze | Alfred Fellisch | Max Heldt | Wilhelm Bünger | Walther Schieck

Sachsen in der NS-Zeit: Manfred von Killinger | Martin Mutschmann

Sachsen in der SBZ/DDR: Rudolf Friedrichs | Max Seydewitz

Freistaat Sachsen: Kurt Biedenkopf | Georg Milbradt | Stanislaw Tillich | Michael Kretschmer

Königreich Sachsen: Johann Christian Müller | Hans Georg von Carlowitz | Eduard von Wietersheim | Ludwig von der Pfordten | Gustav Friedrich Held | Friedrich Ferdinand von Beust | Johann Paul von Falkenstein | Karl von Gerber | Paul von Seydewitz | Richard von Schlieben | Heinrich Gustav Beck | Alfred von Nostitz-Wallwitz

Freistaat Sachsen: Wilhelm Buck | Richard Seyfert | Hermann Fleißner | Friedrich Kaiser | Wilhelm Bünger | Walther Schieck

Sachsen in der NS-Zeit: Georg Gerullis | Wilhelm Hartnacke | Arthur Göpfert

Sachsen in der SBZ/DDR: Kurt Fischer | Erwin Hartsch | Helmut Holtzhauer | Hans Riesner

Freistaat Sachsen: Stefanie Rehm | Friedbert Groß | Matthias Rößler | Karl Mannsfeld | Steffen Flath | Roland Wöller | Brunhild Kurth | Frank Haubitz | Christian Piwarz

Normdaten (Person): GND: 127822569 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 57647028 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Schieck, Walther
ALTERNATIVNAMEN Schieck, Karl Alfred Walther
KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker (DVP), sächsischer Ministerpräsident
GEBURTSDATUM 24. August 1874
GEBURTSORT Dresden
STERBEDATUM 23. April 1946
STERBEORT Dresden