Wilfried Trott

Wilfried Trott 1982
Trott (rechts) zusammen mit Rudi Altig anlässlich der Deutschlandtour 2008 in Radevormwald
Wilfried Trott 1976 mit Trott-Helm

Wilfried Trott (* 25. Juli 1948 in Wuppertal) ist ein ehemaliger deutscher Amateur-Straßen-Radrennfahrer und zweifacher Olympiateilnehmer.

Sportliche Laufbahn

Seinen ersten Erfolg erzielte Wilfried Trott bei seinem ersten Radrennen – einem „Ersten Schritt“ – am 13. August 1961 im heimischen Radevormwald mit dem fünften Platz.

Zwar mit Mitteln der deutschen Sporthilfe ausgestattet, aber weit von den Möglichkeiten der heutigen Teams entfernt, behaupteten sich Amateure im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten auch international. Trott konnte diese Stellung durch einen siebten Platz im olympischen Straßenrennen bei den Olympischen Sommerspielen 1972 in München bestätigen.

Im Gegensatz zu einer Reihe anderer Spitzenfahrer seiner Generation wie Klaus-Peter Thaler oder Dietrich Thurau wechselte Trott nie ins Profi-Lager. Trott startete in den 1970er Jahren für den Verein RSV City Neuwied, zuvor war er für den PSV Köln und den RSV Viktoria Lövenich aktiv.[1] Trott hat in seiner Laufbahn rund 1000 Radrennen bestritten, von denen er 222 gewann.[2] Einen internationalen Titel gewann er 1974, als er bei den Europameisterschaften der Studenten Sieger im Kriterium wurde.[3] Trott fuhr im Winter (mehr zu Trainingszwecken) auch Querfeldeinrennen. 1970 gelang es ihm bei einem Rennen in Köln alle Fahrer, die der Bund Deutscher Radfahrer für die UCI-Weltmeisterschaften nominiert hatte, zu besiegen.[4] 1976, 1978 und 1979 gewann den Brügelmann-Cup als bester Straßenamateur der Saison.

Fahrerprofil

Wilfried Trott war ein spurtstarker Fahrer, der seiner Schnelligkeit viele seiner Siege verdankt. Er setzte sich aber auch am Berg und bei Rundfahrten erfolgreich durch. Er war ein typischer Vertreter der letzten Generationen westdeutscher Spitzen-Amateure.

Ehrungen

Wilfried Trott wurde 1972, 1979 und 1980 als „Radsportler des Jahres“ ausgezeichnet. Er ist seit 1972 Träger der Sportplakette des Landes Nordrhein-Westfalen. Er ist ausgebildeter Sportlehrer und war von 1989 bis 1991 als Assistenztrainer des Bundestrainers Peter Weibel beim Bund Deutscher Radfahrer für die Kaderfahrer der Juniorenklasse zuständig.

Der Trott-Helm

Den Namen „Trott“ hat Wilfried Trott auch in ganz Radsport-Deutschland und darüber hinaus durch den Trott–Helm bekannt gemacht, der von seinem Vater Karl-Heinz, einem Polizisten,[5] entwickelt und vermarktet wurde. Dieser Helm wurde vor allem in den Jugendklassen vielfach getragen – viele Jahre vor der Einführung der Helmpflicht für Profis und Amateure.

Berufliches und Familiäres

Wilfried Trott wuchs mit seinem Zwillingsbruder Wolfgang und seinem drei Jahre älteren Bruder Hans-Peter in Wuppertal und Radevormwald auf. Er lebt heute in Radevormwald und war zuletzt bei der Stadt Radevormwald als Verwaltungsangestellter beschäftigt. Er ist seit 1988 verheiratet und Vater einer Tochter. Sein Vater war vor dem Zweiten Weltkrieg ebenfalls als Radsportler aktiv.[6]

Erfolge und Platzierungen

Einzelnachweise

  1. Bund Deutscher Radfahrer (Hrsg.): Radsport. Nr. 23/1980. Deutscher Sportverlag Kurt Stoof, Köln 1980, S. 18. 
  2. Bund Deutscher Radfahrer (Hrsg.): Radsport. Nr. 52/1979. Deutscher Sportverlag Kurt Stoof, Köln 1979, S. 3. 
  3. Deutscher Radsport-Verband der DDR (Hrsg.): Der Radsportler. Nr. 42/1974. Berlin 1974, S. 3. 
  4. Bund Deutscher Radfahrer (Hrsg.): Radsport. Nr. 7/1970. Deutscher Sportverlag Kurt Stoof, Köln 1970, S. 6. 
  5. Marietta Schwarz: Eine ästhetische Herausforderung: Gut aussehen mit Fahrradhelm – geht das? In: Deutschlandfunk Kultur. 23. April 2019, abgerufen am 28. April 2019. 
  6. Bund Deutscher Radfahrer (Hrsg.): Radsport. Nr. 1/1967. Deutscher Sportverlag Kurt Stoof, Köln 1967, S. 9. 

Weblinks

Commons: Wilfried Trott – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Wilfried Trott in der Datenbank von Radsportseiten.net
  • Wilfried Trott in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)

1920 Hermann Katzensteiner | 1921, 1922 Matthias Schlembach | 1923 Otto Papenfuß | 1924 Erich Möller | 1925 Hans Hundertmarck | 1926 Alfred Schmidt | 1927 Heinrich Kessmeier | 1928 Karl Koch | 1929 Rudolf Risch | 1930 Willi Hoffmann | 1931 August Brandes | 1932, 1936, 1937 Fritz Scheller | 1933 Jupp Arents | 1934 Sebastian Krückl | 1935 Berthold Böhm | 1938 Herbert Schmidt | 1939, 1942 Ludwig Hörmann | 1940 Karl Kittsteiner | 1941 Franz Bronold | 1943 Harry Saager | 1944 Rudi Mirke | 1947 Heinrich Rühl | 1948 Eugen Hasenforther | 1949 Walter Schürmann | 1950 Alois Schmid | 1951 Horst Holzmann | 1952 Walter Becker | 1953 Edi Ziegler | 1954 Paul Maue | 1955 Karl Loy | 1956 Hanns Brinckmann | 1957, 1958 Friedhelm Fischerkeller | 1959 Günter Tüller | 1960 Klaus Nadler | 1961 Karl-Heinz Kunde | 1962, 1963 Winfried Bölke | 1964 Jürgen Goletz | 1965 Wilfried Peffgen | 1966 Paul Unterkircher | 1967 Jürgen Walter | 1968 Burkhard Ebert | 1969 Michael Bittner | 1970 Erwin Derlick | 1971 Dieter Leitner | 1972 Alfred Gaida | 1973 Burckhard Bremer | 1974, 1976 Klaus-Peter Thaler | 1975, 1977 Wilfried Trott | 1978 Friedrich von Loeffelholz | 1979 Peter Kehl | 1980 Hans Neumayer | 1981 Reimund Dietzen | 1982 Dieter Burkhardt | 1983 Dieter Flögel | 1984 Thomas Freienstein | 1985 Michael Schenk | 1986 Werner Stauff | 1987 Hartmut Bölts | 1988 Bernd Gröne | 1989 Uwe Winter | 1990 Gerhard Dummert | 1991 Steffen Rein | 1992 Stephan Gottschling | 1993 Bert Dietz | 1994 Dirk Baldinger

Nach 1994 wurde die Trennung zwischen Amateuren und Profis aufgehoben, weitere Resultate → Deutsche Meister im Straßenrennen (Elite)

Personendaten
NAME Trott, Wilfried
KURZBESCHREIBUNG deutscher Radrennfahrer
GEBURTSDATUM 25. Juli 1948
GEBURTSORT Wuppertal