Heinz Drescher

Ronald Maraun und Heinz Drescher

Heinz Drescher (* 28. April 1921 in Berlin; † 11. Dezember 2000 in Pirna) war ein deutscher Radsportler, der in den 1950er Jahren in der DDR aktiv war.[1]

Sportliche Laufbahn

Drescher begann 1937 mit dem Radsport beim Verein Wima-Derby Berlin, konnte aber nur an internen Vereinsrennen teilnehmen, weil er sich nicht der Hitler-Jugend (HJ) angeschlossen hatte. So startete er bei Rennen des Deutschen Radfahrer-Verbandes erst in der Männerklasse[2]. Er wechselte nach dem Krieg zum SC Einheit Berliner Bär/ SC Einheit Berlin. Nach dem Zweiten Weltkrieg startete er häufig bei Aschenbahnrennen. Dabei gewann er 1947 allein 27 Siegerschleifen.[1] 1947 gewann er den Titel in der Mannschaftsverfolgung bei den Deutschen Meisterschaften der Amateure in Köln. Seinen ersten Start als Berufsfahrer absolvierte er am 4. April 1948 vor 35.000 Zuschauern im Stadion Berlin-Mitte. Dabei gewann er überraschend den Sprint gegen Werner Bunzel und konnte sich über ein Preisgeld von 1.000 Mark freuen – ein gelungener Einstand.[2] 1950 und 1951 wurde er bei den Berufsfahrern DDR-Meister im Sprint. Bei den Deutschen Meisterschaften in der Bundesrepublik wurde er 1951 2. hinter Georg Voggenreiter. Drescher startete auch zweimal beim Berliner Sechstagerennen (mit Heinz Holthüter), schied aber beide Male aus.[3] 1952 Ließ er sich reamateurisieren und trat dem SC Einheit Berliner Bär bei. 1952 wurde er erneut DDR-Meister im Sprint, diesmal in der Amateurklasse (1954 wurde er Dritter). Weitere nationale Titel gewann er in der Mannschaftsverfolgung 1954 mit Fritz Jährling, Werner Malitz und Knöchelmann, sowie 1955 im 1000-Meter Zeitfahren. Auf dem Tandem gewann er mit Jürgen Simon 1955 die Silbermedaille bei der DDR-Meisterschaft.[4] 1953 und 1954 siegte er im internationalen Sprintturnier „Neun Trümpfe“ auf der Bahn in der Werner-Seelenbinder-Halle in Berlin.

Privates

Er ist der Vater des später erfolgreichen Bahnsprinters Christian Drescher.

Weblinks

  • Heinz Drescher in der Datenbank von Radsportseiten.net

Einzelnachweise

  1. a b Generalsekretariat der Sektion Radfahren der DDR (Hrsg.): Illustrierter Radrennsport. Nr. 12/1952. Sportverlag, Berlin 1952, S. 6. 
  2. a b Illustrierter Radsportexpress. Nr. 50/1948. Express-Verlag, Berlin 1948, S. 399. 
  3. Werner Ruttkus, Wolfgang Schoppe: Rundenkreisel & Berliner Luft. Eigenverlag Werner Ruttkus, Zossen 2011, S. 344. 
  4. Heinz Drescher bei radsportseiten.net. Abgerufen am 8. Januar 2019. 
DDR-Meister im Sprint

1949 Bruno Zieger | 1950 Heinz Rothmund | 1951, 1954 Rolf Nitzsche | 1952 Heinz Drescher | 1953 Werner Malitz | 1955, 1956, 1961 Jürgen Simon | 1957, 1958 Lothar Stäber | 1959, 1960 Karl-Heinz Peter | 1962 Günter Weihe | 1963 Rainer Marx | 1964, 1966–1971, 1973–1975 Jürgen Geschke | 1965 Hans-Jürgen Klunker | 1972, 1976 Peter Eichstädt | 1977 Emanuel Raasch | 1978–1980, 1982–1988 Lutz Heßlich | 1981, 1989 Michael Hübner

DDR-Meister im 1000-Meter-Zeitfahren

1949 Bruno Zieger | 1950 Helmut Richard Körnig | 1951, 1952 Günter Oldenburg | 1953 Werner Malitz | 1954 Heinz Wahl | 1955 Heinz Drescher | 1956 Helmut Lehmann | 1957 Rolf Nitzsche | 1959 Klaus Lewandowski | 1960 Konrad Nentwig | 1961, 1966 Erhard Hancke | 1962 Erhard Pesch | 1963–1965 Hans-Jürgen Klunker | 1967–1969 Heinz Richter | 1970, 1971, 1974 Klaus-Jürgen Grünke | 1972 Hartmut Ehrlich | 1973 Jürgen Schütze | 1974 Harald Wolf | 1975, 1976, 1982 Emanuel Raasch | 1977, 1978, 1983 Lothar Thoms | 1979, 1980 Peter Grünke | 1981, 1984, 1986, 1988 Maic Malchow | 1985 Detlef Uibel | 1987, 1989 Jens Glücklich

DDR-Meister im Sprint (Profis)

1947 Hans Preiskeit | 1948 Günter Schulz | 1949 Wilfried Mauf | 1950–51 Heinz Drescher | 1952 Karl Wesoly | 1953 Jürgen Müller | 1954 Rudolf Voigt

Von 1947 bis 1949 wurde die Meisterschaft als „Ostzonenmeisterschaft“ ausgetragen.

Personendaten
NAME Drescher, Heinz
KURZBESCHREIBUNG deutscher Radsportler
GEBURTSDATUM 28. April 1921
GEBURTSORT Berlin
STERBEDATUM 11. Dezember 2000
STERBEORT Pirna