Hugh Porter

Hugh Porter (2010)

Hugh Porter (* 27. Januar 1940 in Wolverhampton) ist ein ehemaliger britischer Radrennfahrer. Mit vier Weltmeistertiteln in der Einerverfolgung ist er einer der erfolgreichsten Radsportler Großbritanniens. Heute arbeitet er als Sportkommentator für die BBC.

Sportliche Karriere

Hugh Porter begann im Alter von 16 Jahren mit dem Leistungsradsport. Auch sein Vater war schon Radsportler und hatte ihn früh mit auf die Radrennbahn nach Halesowen genommen, wo er u. a. Reg Harris hatte fahren sehen. Hugh Porter selbst trainierte auf dem heimischen Velodrom in Wolverhampton und nahm dort regelmäßig an den wöchentlichen Meetings des „Wolverhampton Racing Cycling Clubs“ teil.

1963 wurde Porter Britischer Meister der Amateure in der Einerverfolgung und errang im selben Jahr bei den UCI-Bahn-Weltmeisterschaften in Rocourt den dritten Platz in derselben Disziplin. Bei den vorolympischen Wettkämpfen in Tokio gewann er das Turnier in der Einerverfolgung.[1] In den folgenden Jahren wurde er noch viermal Britischer Meister. 1964 nahm er an den Olympischen Spielen in Tokio in Einer- und Mannschaftsverfolgung teil, konnte jedoch keine Medaille erringen. Auch im Straßenradsport war er bereits als Amateur erfolgreich. Er siegte u. a. 1965 beim Rennen von Brighton nach London, einem der ältesten britischen Eintagesrennen.

1966 siegte er in den Eintagesrennen Grand Prix of Essex und Archer Grand Prix. Ebenfalls 1966 errang Hugh Porter bei den Commonwealth Games 1966 in Jamaika die Goldmedaille in der Einerverfolgung, im Straßenrennen belegte er Rang zehn. Anschließend wurde er Profi. Nachdem er 1967 bei den Bahnradsport-Weltmeisterschaften in Amsterdam den zweiten Platz in der Verfolgung der Profis belegt hatte, wurde er 1968 in Rom Weltmeister, diesen Erfolg konnte er 1970, 1972 und 1973 wiederholen. Er nahm auch an Straßenrennen teil, konnte dort allerdings selten überzeugen. Zweimal konnte Porter das britische Rennen Tom Simpson Memorial für sich entscheiden. Er startete 1970 im heimischen Leicester bei den UCI-Weltmeisterschaften im Straßenrennen für die britische Nationalmannschaft und belegte den 64. Platz im Rennen.[2]

1973 erlitt Porter einen schweren Verkehrsunfall, in dessen Folge er nie wieder an seine alte Form anknüpfen konnte.

Beruf und Ehrungen

1976 trat Hugh Porter vom aktiven Radsport zurück. Er ist heute einer der populärsten Sportkommentatoren der BBC und u. a. auch als Sprecher im Manchester Velodrome tätig. Porter ist seit 1965 verheiratet mit der Schwimmolympiasiegerin Anita Lonsborough. Er wurde mit dem britischen Verdienstorden MBE ausgezeichnet. In seinem Heimatort Wolverhampton ist der „Hugh Porter Way“, der zur Radrennbahn führt, nach ihm benannt. 2008 wurde er im Rahmen der Bahn-Weltmeisterschaften in Manchester für seine Verdienste um den Radsport besonders geehrt. 2009 wurde Hugh Porter in die „British Cycling Hall of Fame“ aufgenommen. Das sind nur einige der vielen Ehrungen und Auszeichnungen, die Porter in Großbritannien inzwischen erhielt.

Einzelnachweise

  1. Pascal Sergent, Guy Crasset, Herve Dauchy: Wereld Encyclopedie Wielrennen. Eeclonaar, Eeklo 2001, S. 1505 (flämisch). 
  2. Helmer Boelsen: Die Geschichte der Rad-Weltmeisterschaften. Covadonga, Bielefeld, ISBN 978-3-936973-33-4, S. 222. 

Weblinks

  • Hugh Porter in der Datenbank von Radsportseiten.net
  • Hugh Porter in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
  • Cyclingweekly.co.uk: "Staffordshire and Shropshire with Hugh Porter" abgerufen am 5. Mai 2010 (englisch)
  • Bikeradar.com: "Hugh Porter, the BBC's voice of cycling" abgerufen am 5. Mai 2010 (englisch)
  • Express and Star: "Hugh and Anita: TV’s new golden couple" abgerufen am 5. Mai 2010 (englisch)

1946 Gerrit Peters | 1947, 1949 Fausto Coppi | 1948 Gerrit Schulte | 1950, 1951 Antonio Bevilacqua | 1952, 1953 Sydney Patterson | 1954–1956 Guido Messina | 1957–1959 Roger Rivière | 1960, 1961 Rudi Altig | 1962 Henk Nijdam | 1963, 1965, 1966 Leandro Faggin | 1964, 1969 Ferdinand Bracke | 1967 Tiemen Groen | 1968, 1970, 1972, 1973 Hugh Porter | 1971 Dirk Baert | 1974, 1975 Roy Schuiten | 1976 Francesco Moser | 1977, 1978 Gregor Braun | 1979 Bert Oosterbosch | 1980, 1986 Tony Doyle | 1981, 1982 Alain Bondue | 1983 Steele Bishop | 1984, 1985, 1987 Hans-Henrik Ørsted | 1988 Lech Piasecki | 1989 Colin Sturgess | 1990 Watschislaw Ekimow | 1991 Francis Moreau | 1992 Mike McCarthy | 1993, 1995 Graeme Obree | 1994, 1996 Chris Boardman | 1997, 1998 Philippe Ermenault | 1999, 2005, 2006 Robert Bartko | 2000 Jens Lehmann | 2001 Oleksandr Symonenko | 2002 Bradley McGee | 2003, 2007, 2008 Bradley Wiggins | 2004 Sergi Escobar | 2009, 2010 Taylor Phinney | 2011 Jack Bobridge | 2012, 2013 Michael Hepburn | 2014 Alexander Edmondson | 2015 Stefan Küng | 2016, 2018–2020, 2022, 2023 Filippo Ganna | 2017 Jordan Kerby | 2021 Ashton Lambie

Personendaten
NAME Porter, Hugh
KURZBESCHREIBUNG britischer Radrennfahrer und Weltmeister
GEBURTSDATUM 27. Januar 1940
GEBURTSORT Wolverhampton