Schemini

Nadab und Abihu werden getötet (Aquarell von James Tissot, um 1900)

Schemini (Biblisches Hebräisch שְׁמִינִי ‚Achter‘ [= der achte Tag der Einweihung]) bezeichnet einen Leseabschnitt (Parascha oder Sidra genannt) der Tora und umfasst den Text Leviticus/Wajikra 9–11 (9 BHS, 10 BHS, 11 BHS).

Es handelt sich um die Sidra des 4. oder 5. Schabbats im Monat Nisan oder des 4. Schabbats im Monat Adar scheni.

Wesentlicher Inhalt

  • Aaron und seine Söhne zelebrieren als Priester das erste Ganz- und Friedensopfer.
  • Die beiden ältesten Söhne Nadab und Abihu, die im Stiftszelt eigenmächtig ein nicht angeordnetes Feueropfer darbringen, werden von Gott durch Feuer getötet.
  • Verbot von Wein und berauschenden Getränken für die Priester vor dem Eintritt ins Heiligtum
  • Die Priester sollen mit ihren Familien Brust und Keule der dargebrachten Friedensopfer verzehren.
  • Speisegesetze:
    • Vom Vieh erlaubt sind Wiederkäuer mit gespaltenen Klauen.
    • Von Wassertieren erlaubt sind diejenigen mit Flossen und Schuppen.
    • Bezüglich der Vögel werden die verbotenen gelistet (darunter der Wiedehopf, der 2008 in Israel zum Nationalvogel gewählt wurde).
    • Von geflügelten Kleintieren sind diejenigen gestattet, die Springfüße oberhalb der Füße besitzen, alle anderen sind verboten.
  • Berührung des Aases (Newela), auch der reinen Tiere, falls sie nicht geschlachtet wurden, verunreinigt Mensch, Kleider, Geräte etc.; Lebensmittel allerdings nur, wenn sie zuvor mit Wasser in Berührung gekommen sind.

Haftara

Die zugehörige Haftara ist nach aschkenasischen Brauch 2 Sam 6–7,17 (6 BHS; 7,1–17 BHS), nach sephardischem Brauch 2 Sam 6,1–19 BHS.[1]

Literatur

  • David Sander: SCHEMINI. In: Jüdisches Lexikon. Band IV/2. Jüdischer Verlag, Berlin 1927, Sp. 179 f. (uni-frankfurt.de). 
  • Selig Bamberger (Übersetzer), Raschis Pentateuchkommentar, Goldschmidt, Basel, vierte Auflage 2002, S. 334–345.
  • Sidratext Wajikra/Leviticus 9–11,47. nach dem Codex L. In: tanach.us. Abgerufen am 8. Oktober 2017. 
  • Haftaratext 2 Sam 6–7,17. nach dem Codex L. In: tanach.us. Abgerufen am 8. Oktober 2017. 
  • talmud.de: Zum Wochenabschnitt Schemini
  • Jewish Agency for Israel: Sidra Schemini
  • Elisa Klapheck: Schmini – Zu sehen war Gottes Rücken. In: a-r-k.de. Allgemeine Rabbinerkonferenz, 20. April 2018, abgerufen am 21. Dezember 2018. 
  • Walter Rothschild: Schmini – Null Promille. In: a-r-k.de. Allgemeine Rabbinerkonferenz, 28. April 2017, abgerufen am 28. April 2018. 
  • Walter Rothschild: Schmini – Die Speisegesetze dienen nicht dem Körper, sondern der Seele. In: a-r-k.de. Allgemeine Rabbinerkonferenz, 24. April 2015, abgerufen am 28. April 2018. 
  • Walter Rothschild: Schmini – Geistige Nahrung. In: a-r-k.de. Allgemeine Rabbinerkonferenz, 12. April 2013, abgerufen am 28. April 2018. 
  • William Wolff: Schmini – Respekt vor den Kaschrut. In: a-r-k.de. Allgemeine Rabbinerkonferenz, 8. April 2016, abgerufen am 28. April 2018. 
  • Salomon Almekias-Siegl: Schmini – "Haltet Euch heilig!" In: a-r-k.de. Allgemeine Rabbinerkonferenz, 28. März 2014, abgerufen am 28. April 2018. 

Einzelnachweise

  1. Hanna Liss: Tanach – Lehrbuch der jüdischen Bibel. 3. Auflage. Universitätsverlag Winter GmbH, Heidelberg 2011, ISBN 978-3-8253-5904-1, S. 114 (414 S.). 

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